Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2010)                                  

Lisa Jacobi

Lisa Jacobi

 

 

 

Talente im Blick

"Ich wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa Jacobi.

Aus "Frankfurter Rundschau" vom 20.04.2010

Sie hat sich im Turnen versucht, im Schwimmen, im Tennis. Aber das Richtige war das alles nicht. "Ich wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa Jacobi. Mit elf probierte sich die gebürtige Mainzerin schließlich im Basketball. Auf dem Weg zum Training kam sie am Hockeyplatz vorbei, wo gerade Mädchen ihres Alters am Ball waren. Die Trainerin sprach die Schülerin an, "dann hat sie mir einen Schläger in die Hand gedrückt – und das war´s."

Mehr als 20 Jahre und eine lange Hockeykarriere sind seither vergangen. Mit dem Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK), dem Jacobi sich schon als 14-Jährige angeschlossen hat, wurde sie mehrmals Deutsche Meisterin und Europapokal-Gewinnerin. Mit der Nationalmannschaft gewann sie im Jahr 2000 die Hallen-Europameisterschaft.

Verein investiert in Jugend

Schon als Spielerin hat die heute 32-Jährige Jugendteams trainiert. "Unser Schwerpunkt ist der Leistungssport, nicht der Breitensport", sagt sie über den RRK. Schon früh bekommt der Hockeynachwuchs des Ruder-Klubs vermittelt, dass die Jugendförderung den Talenten den Weg zur Leistungsspitze bereiten soll, macht Jacobi deutlich. So erklärt sie sich auch das große Interesse, mit dem die Kinder und Jugendlichen ins Training kommen. Die langfristige Aufbauarbeit sei das Erfolgsrezept des RRK, der als kleiner Verein mit wenig Geld darauf angewiesen sei, seine Bundesliga-Mannschaften mit dem eigenen Nachwuchs zu besetzen.

Inzwischen hat Lisa Jacobi ihr Hobby zum Beruf gemacht. Nach dem Sportstudium in Mainz ist sie als Lehrer-Trainerin ans Schulsportzentrum Rüsselsheim gegangen. Sie soll Hockeytalente finden und Fortbildungen für Sportlehrer anbieten. Jacobi ist vor allem an der Immanuel-Kant-Schule im Einsatz, in die das Sportzentrum integriert ist und wo es seit diesem Schuljahr eine Sportklasse gibt. Begabte Fünftklässler werden hier zusätzlich zum normalen Sportunterricht zwei Jahre lang in einer Sportart gefördert. Die Wahl haben sie zwischen Hockey, Volleyball und Judo, Lisa Jacobi unterrichtet die Hockeygruppe.

Prominenz motiviert

Extra Training in der Walter-Köbel-Halle mit Lisa Jacobi

Auch in anderen Rüsselsheimer Schulen, darunter die Max-Planck-Schule und mehrere Grundschulen, betreut Jacobi Talentförder- und Projektgruppen. Die Spieler sucht Jacobi selbst aus. Mit interessierten Mädchen und Jungen macht sie Eingangstests, in denen sie sich motorische Grundfertigkeiten zeigen lässt. "Aber ich bringe natürlich auch Hockeyschläger mit und schaue, wie die Schüler mit dem Ball umgehen können", erklärt sie.

Ihre Prominenz sorgt für Motivation: Jacobi ist auch Trainerin der Mädchenauswahl unter 16 Jahre im Deutschen Hockeybund. Die Mädchen und Jungen "geben richtig Gas", versichert die Bundestrainerin: "Und die sind dann teilweise wirklich enttäuscht, wenn ich sie am Ende nicht auswähle."

Talente will sie möglichst dauerhaft fürs wuselige Treibballspiel mit dem "Schäferstock", so die Übersetzung des altfranzösischen Wortes "hoquet", gewinnen und ermutigt sie, sich einem Verein anzuschließen. Im Ruder-Klub würden die Begabten dann weiter ausgebildet, die Mädchen sogar von ihr selbst. (eda)


Sportlehrerin mit Blick für Talente

Hockeynachwuchs: Trainerin Lisa Jacobi nutzt Schulsportzentrum an der IKS als Jungbrunnen für die RRK-Top-Teams

Von Dirk Winter (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20.04.2010)

Sie hat sich im Turnen versucht, im Schwimmen, im Tennis. Aber so richtig spaßig fand sie das alles nicht. "Ich wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa Jacobi. Die gebürtige Mainzerin erinnert sich, dass sie als Elfjährige schließlich Basketball ausprobieren wollte. Auf dem Weg zum Training kam sie am Hockeyplatz des TSV Schott Mainz vorbei, wo gerade Mädchen ihres Alters am Ball waren. Die Trainerin sprach die interessiert zuschauende Schülerin an, ob sie Lust habe mitzumachen. "Dann", erzählt Lisa Jacobi, "hat sie mir einen Schläger in die Hand gedrückt – und das war's." Mehr als 20 Jahre und eine lange Hockeykarriere sind seither vergangen. Mit dem Rüsselsheimer RK, dem sie sich schon als Vierzehnjährige angeschlossen hat, wurde Lisa Jacobi mehrmals Deutsche Meisterin und Europapokal-Gewinnerin. Mit der Nationalmannschaft gewann sie die Hallen-Europameisterschaft 2000.

Nun, im Gespräch mit dem ECHO, sitzt die Zweiunddreißigjährige im Lehrerzimmer der Immanuel-Kant-Schule und erzählt – natürlich über Hockey. Darüber, dass sie schon als Spielerin begonnen habe, Jugendteams zu trainieren. Erst die jungen Jahrgänge, dann die älteren. Wobei sie die Philosophie des RRK fasziniere: "Unser Schwerpunkt ist der Leistungssport, nicht der Breitensport."

Schon in jungen Jahren bekommt der Hockeynachwuchs des Ruder-Klubs vermittelt, dass die RRK-Jugendförderung den Talenten den Weg zur Leistungsspitze bereiten soll, macht Lisa Jacobi deutlich. In diesem perspektivischen Denken sieht sie den Grund, dass "die Kinder und Jugendlichen mit einem solchen Interesse ins Training kommen." Diese langfristige Aufbauarbeit beschreibt die Trainerin als Erfolgsrezept des RRK, der als kleiner Verein mit wenig Geld darauf angewiesen sei, seine Bundesliga-Mannschaften mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zu besetzen.

In gewisser Weise hat Lisa Jacobi ihr Hobby zum Beruf gemacht. Denn angestellt ist sie, die an der Uni Mainz ein Sportstudium auf Diplom absolviert hat, als Lehrer-Trainerin im Schulsportzentrum Rüsselsheim.

Ihre Aufgabe ist es, Hockeytalente zu finden und Sportlehrer in der Sportart Hockey fortzubilden. Ihr Haupteinsatzbereich liegt in der Immanuel-Kant-Schule (IKS), in die das Schulsportzentrum integriert ist – und wo es seit diesem Schuljahr eine Sportklasse gibt. In dieser speziellen Klasse werden sportlich begabte Fünftklässer zusätzlich – neben dem obligatorischen Sportunterricht – zwei Jahre lang in einer Sportart gefördert. Die Wahl haben sie zwischen Hockey, Volleyball und Judo, wobei Lisa Jacobi die Hockeygruppe unterrichtet. Ab der Jahrgangsstufe sieben können die IKS-Schüler in sogenannten schulischen Leistungsgruppen trainieren, in denen sie ebenfalls eine sportartspezifische Ausbildung erfahren.

Auch in anderen Rüsselsheimer Schulen, darunter die Max-Planck-Schule und mehrere Grundschulen, betreut Jacobi Talentförder- und Projektgruppen. Dass sie beim Deutschen Hockeybund die Mädchenauswahl U16 (unter 16 Jahre) trainiert, ist ein Pfund, mit dem sie in ihrer beruflichen Tätigkeit gerne wuchert: Welcher Schüler kann schon von sich behaupten, von einer Bundestrainerin unterrichtet zu werden?

Die Talente, die sie in ihre Fördergruppen aufnimmt, sucht sich Jacobi selbst aus. Mit interessierten Mädchen und Jungen macht sie Eingangstests, in denen sie sich zunächst motorische Grundfertigkeiten zeigen lässt. "Aber ich bringe natürlich auch Hockeyschläger mit und schaue, wie die Schüler mit dem Ball umgehen können", erklärt die Lehrer-Trainerin.

Ihre Hockey-Prominenz sorgt dabei für Motivation. Die Mädchen und Jungen "geben richtig Gas", versichert die Bundestrainerin: "Und die sind dann teilweise wirklich enttäuscht, wenn ich sie am Ende nicht auswähle."

Talente will sie möglichst dauerhaft fürs wuselige Treibballspiel mit dem "Schäferstock", so die Übersetzung des altfranzösischen Wortes "hoquet", gewinnen. Sie wolle ihnen deutlich machen, "dass Hockey 'ne geile Sportart ist." Und wer sich von der Bundes-Lisa so richtig hat begeistern lassen, den ermutige sie durchaus, sich einem Verein anzuschließen – vorzugsweise dem RRK. Im Ruder-Klub würden die Begabten dann weiter ausgebildet, die Mädchen unter ihnen sogar von ihr, Lisa Jacobi, selbst: "Schule und Verein sind da schon eng miteinander verknüpft."

Beruf, Vereinstrainerin und Bundestrainerin. Und alles hat mit Hockey zu tun. Hat Lisa Jacobi eigentlich noch Zeit für andere Dinge? "Ich bin gerne unterwegs und treffe mich mit Freunden", sagt sie. Ansonsten sei sie auch in ihrer Freizeit sehr sportlich – nicht nur mit Ball und Schläger.