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Über Mitglieder des
RRK (2013)
Lara May |
Ohne Schnörkel an die Schmerzgrenze
Verteidigerin Lara May vom Rüsselsheimer RK möchte bei den
Weltmeisterschaften der Juniorinnen dabei sein
Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 10. Januar 2013)
Vor
den letzten vier Spielen sind sie nur Fünfter in der Bundesliga Süd. Durch die
vorzügliche Nachwuchsarbeit werden immer wieder hoffnungsvolle Talente
hervorgebracht, die das ECHO in einer Serie vorstellt. Heute: Lara May.
Der Hockeyspielerin
Lara May kam die spiel- und trainingsfreie Weihnachtszeit gelegen. Für die
Schülerin Lara May war dagegen in den Ferien keineswegs Entspannung angesagt.
Stand der Hockeyschläger zum Jahreswechsel unberührt und gut verpackt in der
Ecke, so wurden hierfür nun verstärkt Bücher in die Hand genommen.
Noch im Januar
stehen nämlich am Gymnasium in Mainz die ersten Abiturklausuren an. Anschließend
soll studiert werden. Welche Fachrichtung, kann Lara May aber noch nicht sagen:
"Da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig. Ich gehe Schritt für Schritt. Erst
mal das Abi mit einer vernünftigen Note bestehen, dann bleibt genügend Zeit,
sich über den weiteren Weg Gedanken zu machen."
Lara May möchte
sich immer nur kleine Ziele stecken, nicht allzu weit im Voraus planen. Dennoch
hat sich die 19-Jährige für die zwölf Monate des neuen Jahres schon einiges
vorgenommen. Selbstverständlich steht zunächst die Schule im Vordergrund, doch
auch sportlich will sie weiter Fortschritte machen.
Kreuzen der Klingen: Das Rüsselsheimer
Hockey-Talent Lara May (links), hier gegen die ehemalige Rüsselsheimerin
Lydia Haase vom Mannheimer HC, verteidigt nicht nur leidenschaftlich den
Ballbesitz, sondern will auch mit der U21-Juniorinnen-Nationalmannschaft im
Sommer nach der WM-Krone greifen.
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Heißt, in erster
Linie, erfolgreich Hockey zu spielen. Sowohl auf nationaler Ebene mit ihrem
Verein Rüsselsheimer RK als auch international mit der deutschen
U21-Nationalmannschaft. Mit dem RRK gilt es zunächst einmal, die laufende Runde
in der Hallen-Bundesliga Süd vernünftig zu beenden.
Dass die
ursprünglich ins Visier genommene Teilnahme an den Viertelfinal-Play-off-Spielen
kaum noch möglich sein wird, hat Lara May akzeptiert. "Wir mussten wichtige
Spielerinnen ersetzen, hatten bei den knappen Niederlagen zum Auftakt auch
einiges Pech", erklärt sie. Im Frühjahr, wenn die Saison auf dem Feld
fortgesetzt wird, möchte die Verteidigerin dann aber wieder voll angreifen: "Da
haben wir uns mit unserer jungen Mannschaft als überraschender Tabellenzweiter
eine glänzende Ausgangsposition geschaffen. Hieran wollen wir auch mit dem neuen
Trainer Florian Westermann anknüpfen. Vielleicht gelingt uns dann ja tatsächlich
der Sprung zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft."
Seit drei Jahren
trägt Lara May das RRK-Trikot. Im Alter von 16 Jahren wechselte sie vom TSV
Schott Mainz an den Rüsselsheimer Sommerdamm. Damals war sie schon
U16-Nationalspielerin und hatte bei den Lehrgängen Bekanntschaft mit ihren
künftigen Mannschaftskameradinnen aus der Opelstadt gemacht.
In Rüsselsheim
entwickelte sie sich bald zum festen Bestandteil der Bundesligamannschaft.
Gerade einmal sieben Jahre war es da her, dass sich Lara May für den Hockeysport
entschieden hatte.
Als kleines Kind
hatte sie mit Ballett angefangen, danach auch etwas Leichtathletik betrieben.
Doch beides vermochte sie nicht zu begeistern – erst mit dem krummen Schläger in
der Hand fand sie sportliche Erfüllung.
Auch in
Deutschlands U18-Team konnte sie sich später weiter in den Vordergrund spielen.
Aktuell gehört sie als eine der jüngeren Spielerinnen zum Kader der U21. Dieser
ist zwar angesichts von 27 Namen recht umfangreich, trotzdem will Lara May ihre
Chance beim Schopfe packen und keinesfalls durch das Nominierungssieb fallen.
Bundestrainer Marc
Herbert soll durch Leistung überzeugt werden. Im kommenden Sommer findet nämlich
in Deutschland das Turnier um die Weltmeisterschaft der ältesten
Juniorinnen-Jahrgänge statt. Natürlich möchte das nach wie vor in Mainz wohnende
Talent bei diesem internationalen Ereignis mit von der Partie sein.
Der neue
Rüsselsheimer Vereinstrainer Florian Westermann unterstreicht ihren Ehrgeiz:
"Lara ist eine fleißige und zuverlässige Verteidigerin, die stets ohne
überflüssige Schnörkel agiert. Im Spiel und auch im Training geht sie oft an
ihre Schmerzgrenze", lobt Westermann.
Schon jetzt weiß er
allerdings, dass er in der Hallensaison 2013/14 auf die Dienste von Lara May
verzichten muss. Wie erwähnt, mag diese zwar keine großen Pläne im Voraus
schmieden, doch dass sie im nächsten November für einige Monate nach Südafrika
reist, ist beschlossene Sache. Dort will Lara May nicht nur Land und Leute
kennenlernen, sondern auch einige Zeit als Trainerin bei einem Hockeyprojekt mit
Kindern aus den Townships. |