Von Alexandra Groth
(aus "Main-Spitze" vom 22.02.2017)
Kleine Figuren aus
Metall, die im Freundeskreis verschenkt wurden, waren der Anfang. Und eigentlich
war diese Tätigkeit nur ein Hobby – aus dem jedoch rasch die Firma Josch
Metallgestaltung geworden ist. Josch steht für Jochen Heinz und Fritz Schmidt
jr. "Gleich am Anfang gab es zwei große Aufträge, die zufällig entstanden sind",
erzählt Geschäftsführer Jochen Heinz. Zum einen Kinoleuchten für das Kinopolis
im Main-Taunus-Zentrum. Zum anderen Federvieh aus Edelstahl. Sie hätten eine
Redakteurin der Zeitschrift "Schöner Wohnen" gekannt, die Gefallen an den Tieren
gefunden habe.
Daraufhin hätten
sie eine ganze Seite in der Zeitschrift bekommen, mit einer entsprechenden
Werbewirkung. "Am weitesten haben wir Tiere nach Zypern verschickt." Kontakte
und Zufälle haben also zur Firmengründung geführt. "Es wurde dann ein kleines
Unternehmen, das war mein Ding", erzählt Heinz, der bei Opel Werkzeugmacher
gelernt und anschließend Maschinenbau studiert hat. 1992 hat er dann gemeinsam
mit Fritz Schmidt jr. Josch Metallgestaltung gegründet, Schmidt ist jedoch vor
17 Jahren ausgestiegen.
STECKBRIEF
Gründungsjahr: 1992
Branche: Metallbearbeitung
Mitarbeiter: 8
Geschäftsführer: Jochen Heinz
Umsatz: 750.000 Euro (agr) |
Angefangen haben
sie in der Stettiner Straße. Seit vier Jahren ist Josch in der Wormser Straße im
Gewerbegebiet Alzeyer Straße ansässig. Der Umzug sei absolut richtig gewesen,
sagt Heinz, auch wenn sie als erste Eigentümer in dem neuen Gewerbegebiet erst
einmal ohne richtige Straße und längere Zeit ohne Nachbarn auskommen mussten.
Aber die unmittelbare Nähe zu Opel sowie dem Einkaufs- und Baumarkt sei optimal.
"Es kommen viele Opel-Mitarbeiter vorbei", freut sich Heinz, dass sie dadurch
auch Aufträge zum Beispiel in Rheinhessen bekommen. Die 600 Quadratmeter große
Halle haben sie selbst gebaut, das Grundstück sei aber so groß, dass sie bei
Bedarf noch vergrößern könnten. Aus Rüsselsheim wegzuziehen, sowohl privat als
auch geschäftlich, kommt für den gebürtigen Rüsselsheimer übrigens nicht in
Frage.
Sieben Mitarbeiter
hat Josch inzwischen, darunter zwei Auszubildende. Der erste Mitarbeiter von vor
25 Jahren sei immer noch im Team. Ausbildung sei ihm wichtig, auch wenn er
aufgrund der Größe der Firma nicht alle anschließend übernehmen könne. "Man hat
einen Sozialauftrag als Firma." Zeugnisse spielten bei ihm nur eine
untergeordnete Rolle, es komme ihm vielmehr darauf an, dass es persönlich passe.
Daher lasse er die Bewerber Probearbeiten oder ein Praktikum machen. Viele
machten auch ihr Jahrespraktikum in seiner Firma, um das Fachabitur zu erlangen.
Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden, habe er nicht. Anders als andere
Handwerksbetriebe sei die Metallverarbeitung nicht so hart und wetterabhängig
wie auf dem Bau.
Nach wie vor
fertige sein Unternehmen noch wie am Anfang kleine Sachen wie Tiere oder Pokale
beispielsweise. "Aber das Spektrum ist inzwischen ganz groß", verweist der
53-Jährige auf den Tätigkeitsbereich. Geländer, Vordächer oder Tore, aber auch
Aufträge von Messebauern zählten zum Portfolio. Josch sei sowohl für
Privatkunden tätig, als auch für Firmen wie die Gewobau oder die
Baugenossenschaft. "Riesige Aufträge" wie zum Beispiel am Flughafen seien noch
nie sein Ziel gewesen. "Die kleinen Sachen machen Spaß, die großen Aufträge sind
aber wirtschaftlicher."
Er selbst stehe
nicht mehr in der Werkstatt, das Aufmessen bei Kunden, Angebote schreiben und so
weiter seien absolut zeitfüllend. Freuen würde es Jochen Heinz, wenn sein Sohn
Linus irgendwann die Firma übernehmen würde. Der 20-Jährige studiere
Architektur, habe sich aber selbst und freiwillig, wie der Vater betont,
vorgenommen, in die Firma einzusteigen. Derzeit jobbe er regelmäßig in der
Werkstatt, um wie in einer "kleinen Lehre" Erfahrungen zu sammeln.