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Über Mitglieder des
RRK (1963)
Dr. Georg von Opel |
Dr. Georg von Opel |
Das Hobby des Dr.
Georg von Opel
Aus "deutsche
automobil revue" Mai 1963
Einer der hervorragendsten
Wirtschaftsführer unserer Zeit ist Dr. Georg von Opel (Kronberg/Taunus),
Nachfolger des berühmten alten Geheimrats von Opel, dessen Lebenswerk auch den
Sturm des Zweiten Weltkrieges überdauert hat. Mit dem Namen Dr. Georg von Opel
verbindet sich zugleich der Gedanke an den Präsidenten der Deutschen Olympischen
Gesellschaft, den Initiator des "Goldenen Plans" für den Sportstättenbau und an
den Vorsitzenden des Deutschen Schützenbundes mit mehr als 500.000 Mitgliedern.
"Olympische Gesellschaft und
Schützenbund sind aber nur die eine Abteilung meines Hobbys, und es gibt Leute,
die diese Tätigkeit weniger als Hobby, sondern mehr als Arbeit betrachten. Die
meisten Menschen wollen ihre Freizeit leider nur verbringen, statt sie durch ihr
Hobby zu nützen", meint Herr von Opel, den wir morgens um 8 Uhr bereits in
seinem Büro des Autohauses Georg von Opel auf der Mainzer Landstraße in
Frankfurt trafen. Er hat die Angewohnheit, noch vor Direktoren und Prokuristen
zu erscheinen und dann nach dem Rechten zu sehen.
Sein wirkliches Hobby
aber sind seine Tiere, sein Privat-Zoo, den er mit den großen Freigehegen im Tal
zwischen Königstein und Kronberg im Taunus der Öffentlichkeit nutzbar gemacht
hat. 200.000 Besucher wurden dort im Jahre 1962 gezählt.
Dr. Georg von Opel beim
Anrudern des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 am 5. Mai 1957. RRK-Ehrenmitglied
Georg von Opel tauft einen Gig-Vierer auf den Namen seines Vaters, des
bereits 1927 verstorbenen Kommerzienrates Carl von Opel, eines großen
Förderers von Kunst und Sport. |
Die Bürokraten in
einigen Ämtern hindert dies allerdings nicht, dem Besitzer dieses wunderschönen
Tierparks mit 60 verschiedenen Tierarten immer wieder geradezu groteske
Schwierigkeiten zu machen.
"Aber man wird mich
nicht davon abbringen, den Tierpark weiter auszubauen. Meine wichtigste Arbeit
dort draußen ist zur Zeit die Betreuung der mesopotamischen Damhirsche.
Jahrhunderte lang glaubte man, sie seien ausgestorben, bis einer meiner
Mitarbeiter diese seltene Tierart in Persien wiederentdeckte. Es sind keine
hundert mehr, die dort leben. Wir haben einige mit großen Schwierigkeiten
hierher gebracht und wollen diese Art nicht nur erhalten, sondern kräftig
vermehren". Trotz seiner weitverzweigten Geschäftstätigkeit ist Dr. Georg von
Opel aber nicht nur der Natur, sondern auch dem Sport verbunden geblieben.
"Meinen Ruderbock habe ich noch, aber ich benutze ihn nur noch selten",
berichtet der Sportsmann Georg von Opel. Der "Goldene Plan" für den
Sportstättenbau macht trotz der schwierigen Finanzlage von Bund, Ländern und
Gemeinden recht gute Fortschritte.
"Unsere Arbeit trägt Früchte, man hat
jetzt erkannt, dass die Millionen, die in den Sportstättenbau fließen, später bei
Krankenhäusern und vorzeitiger Arbeitsunfähigkeit gespart werden können", sagt
Herr von Opel. Seine Hobbys - Förderung des Sports und die Pflege des Tierparks
– zeigen jedenfalls, dass es ihm Ernst ist mit seinem Willen, die Freizeit nicht
nur zu verbringen, sondern nützlich zu gestalten. L. F.
Die "Dr.-Georg-von-Opel-Stiftung"
Aus "Rudersport"
12/1963
Dr. Georg von Opel war ein
begeisterter und erfolgreicher Rennruderer, Meister der USA im Skiff auf der
Kurzstrecke, mehrfacher Deutscher Meister für die RG Flörsheim-Rüsselsheim. Er
hat 1949 tatkräftig an der Wiedergründung des DRV mitgewirkt und wurde der erste
stellvertretende Vorsitzende.
Als er 50 Jahre alt wurde, schrieb er
Dr. Walter Wülfing einen Brief, der mehr über ihn aussagt, als eine längere
Beschreibung.
"Man kann geteilter Meinung darüber
sein, ob es richtig ist, sich an einem solchen Jubiläum beschenken zu lassen,
oder ob es angebrachter wäre, aus Dankbarkeit zu geben, anstatt zu nehmen. Aus
diesen Erwägungen heraus möchte ich für unseren deutschen Rudersport, dem ich
körperlich, geistig und seelisch sehr viel zu verdanken habe, eine kleine
Stiftung ins Leben rufen."
Diese Stiftung soll die Vermittlung
der Theorie des Sports an erfolgreiche Rennruderer fördern.
Dr. von Opel begründet seine Idee in
seinem Brief mit folgenden Worten: "Zu dieser Idee bin ich gekommen, weil ich
als aktiver Ruderer mich selbst viel zu wenig theoretisch mit dem Sport befasst
habe und manches richtiger gesehen und beurteilt hätte, wenn die Anregung
dagewesen wäre, nicht nur schwitzender Ruderer zu spielen, sondern mich auch
mehr mit den Problemen des Sports zu befassen."
Diese Gedanken Dr. von
Opels haben nun folgende Gestalt gewonnen:
Anlässlich des
Höhepunktes des deutschen Ruderjahres findet am Ort des Meisterschaftsruderns
ein Treffen von fünf Teilnehmern der Jugendbestenkämpfe mit einem in der
Rudersporttheorie versierten Meisterruderer statt, der den Jungen einen Einblick
in die Probleme des Sports gibt. Darüber hinaus haben die Jungen das Erlebnis
der Deutschen Meisterschaft.
Die Auswahl der
Teilnehmer erfolgt auf Grund der Bewerbungen aus dem Kreis der Teilnehmer an den
Jugendbestenkämpfen, die mit ihrer- Bewerbung einen Aufsatz über ein
vom DRV gestelltes Thema einreichen müssen. Die Bewerbung muss am Tage der
Jugendbestenkämpfe vorliegen.
Mit diesem Vorschlag
wird den Gedanken Dr. von Opels Rechnung getragen, junge Rennruderer für die
Probleme des Sports zu interessieren und ihnen die Möglichkeiten zu zeigen, sich
weiterzubilden, wofür ja die "Dr.-Oskar-Ruperti-Bücherei" in Hannover kostenlos
zur Verfügung steht. Ein schwungvoller, kenntnisreicher "Tutor" und fünf Jungen
werden jedes Jahr an dieses Treffen und die Meisterschaften begeistert
zurückdenken – und vielleicht wird ihnen auch etwas von der Theorie und den
Problemen des Sports als so interessant erschienen sein, dass sie Lust haben,
sich mehr damit zu beschäftigen – womit der Idee der Stiftung Rechnung getragen
wäre. |