Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (1963)   

Dr. Georg von Opel

Dr. Georg von Opel

 

 

 

 

Das Hobby des Dr. Georg von Opel

Aus "deutsche automobil revue" Mai 1963
 

Einer der hervorragendsten Wirtschaftsführer unserer Zeit ist Dr. Georg von Opel (Kronberg/Taunus), Nachfolger des berühmten alten Geheimrats von Opel, dessen Lebenswerk auch den Sturm des Zweiten Weltkrieges überdauert hat. Mit dem Namen Dr. Georg von Opel verbindet sich zugleich der Gedanke an den Präsidenten der Deutschen Olympischen Gesellschaft, den Initiator des "Goldenen Plans" für den Sportstättenbau und an den Vorsitzenden des Deutschen Schützenbundes mit mehr als 500.000 Mitgliedern.

"Olympische Gesellschaft und Schützenbund sind aber nur die eine Abteilung meines Hobbys, und es gibt Leute, die diese Tätigkeit weniger als Hobby, sondern mehr als Arbeit betrachten. Die meisten Menschen wollen ihre Freizeit leider nur verbringen, statt sie durch ihr Hobby zu nützen", meint Herr von Opel, den wir morgens um 8 Uhr bereits in seinem Büro des Autohauses Georg von Opel auf der Mainzer Landstraße in Frankfurt trafen. Er hat die Angewohnheit, noch vor Direktoren und Prokuristen zu erscheinen und dann nach dem Rechten zu sehen.

Sein wirkliches Hobby aber sind seine Tiere, sein Privat-Zoo, den er mit den großen Freigehegen im Tal zwischen Königstein und Kronberg im Taunus der Öffentlichkeit nutzbar gemacht hat. 200.000 Besucher wurden dort im Jahre 1962 gezählt.

Dr. Georg von Opel beim Anrudern des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 am 5. Mai 1957. RRK-Ehrenmitglied Georg von Opel tauft einen Gig-Vierer auf den Namen seines Vaters, des bereits 1927 verstorbenen Kommerzienrates Carl von Opel, eines großen Förderers von Kunst und Sport.

Die Bürokraten in einigen Ämtern hindert dies allerdings nicht, dem Besitzer dieses wunderschönen Tierparks mit 60 verschiedenen Tierarten immer wieder geradezu groteske Schwierigkeiten zu machen.

"Aber man wird mich nicht davon abbringen, den Tierpark weiter auszubauen. Meine wichtigste Arbeit dort draußen ist zur Zeit die Betreuung der mesopotamischen Damhirsche. Jahrhunderte lang glaubte man, sie seien ausgestorben, bis einer meiner Mitarbeiter diese seltene Tierart in Persien wiederentdeckte. Es sind keine hundert mehr, die dort leben. Wir haben einige mit großen Schwierigkeiten hierher gebracht und wollen diese Art nicht nur erhalten, sondern kräftig vermehren". Trotz seiner weitverzweigten Geschäftstätigkeit ist Dr. Georg von Opel aber nicht nur der Natur, sondern auch dem Sport verbunden geblieben. "Meinen Ruderbock habe ich noch, aber ich benutze ihn nur noch selten", berichtet der Sportsmann Georg von Opel. Der "Goldene Plan" für den Sportstättenbau macht trotz der schwierigen Finanzlage von Bund, Ländern und Gemeinden recht gute Fortschritte.

"Unsere Arbeit trägt Früchte, man hat jetzt erkannt, dass die Millionen, die in den Sportstättenbau fließen, später bei Krankenhäusern und vorzeitiger Arbeitsunfähigkeit gespart werden können", sagt Herr von Opel. Seine Hobbys - Förderung des Sports und die Pflege des Tierparks – zeigen jedenfalls, dass es ihm Ernst ist mit seinem Willen, die Freizeit nicht nur zu verbringen, sondern nützlich zu gestalten.   L. F.


Die "Dr.-Georg-von-Opel-Stiftung"

Aus "Rudersport" 12/1963
 

Dr. Georg von Opel war ein begeisterter und erfolgreicher Rennruderer, Meister der USA im Skiff auf der Kurzstrecke, mehrfacher Deutscher Meister für die RG Flörsheim-Rüsselsheim. Er hat 1949 tatkräftig an der Wiedergründung des DRV mitgewirkt und wurde der erste stellvertretende Vorsitzende.

Als er 50 Jahre alt wurde, schrieb er Dr. Walter Wülfing einen Brief, der mehr über ihn aussagt, als eine längere Beschreibung.

"Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es richtig ist, sich an einem solchen Jubiläum beschenken zu lassen, oder ob es angebrachter wäre, aus Dankbarkeit zu geben, anstatt zu nehmen. Aus diesen Erwägungen heraus möchte ich für unseren deutschen Rudersport, dem ich körperlich, geistig und seelisch sehr viel zu verdanken habe, eine kleine Stiftung ins Leben rufen."

Diese Stiftung soll die Vermittlung der Theorie des Sports an erfolgreiche Rennruderer fördern.

Dr. von Opel begründet seine Idee in seinem Brief mit folgenden Worten: "Zu dieser Idee bin ich gekommen, weil ich als aktiver Ruderer mich selbst viel zu wenig theoretisch mit dem Sport befasst habe und manches richtiger gesehen und beurteilt hätte, wenn die Anregung dagewesen wäre, nicht nur schwitzender Ruderer zu spielen, sondern mich auch mehr mit den Problemen des Sports zu befassen."

Diese Gedanken Dr. von Opels haben nun folgende Gestalt gewonnen:

Anlässlich des Höhepunktes des deutschen Ruderjahres findet am Ort des Meisterschaftsruderns ein Treffen von fünf Teilnehmern der Jugendbestenkämpfe mit einem in der Rudersporttheorie versierten Meisterruderer statt, der den Jungen einen Einblick in die Probleme des Sports gibt. Darüber hinaus haben die Jungen das Erlebnis der Deutschen Meisterschaft.

Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt auf Grund der Bewerbungen aus dem Kreis der Teilnehmer an den Jugendbestenkämpfen, die mit ihrer- Bewerbung einen Aufsatz über ein vom DRV gestelltes Thema einreichen müssen. Die Bewerbung muss am Tage der Jugendbestenkämpfe vorliegen.

Mit diesem Vorschlag wird den Gedanken Dr. von Opels Rechnung getragen, junge Rennruderer für die Probleme des Sports zu interessieren und ihnen die Möglichkeiten zu zeigen, sich weiterzubilden, wofür ja die "Dr.-Oskar-Ruperti-Bücherei" in Hannover kostenlos zur Verfügung steht. Ein schwungvoller, kenntnisreicher "Tutor" und fünf Jungen werden jedes Jahr an dieses Treffen und die Meisterschaften begeistert zurückdenken – und vielleicht wird ihnen auch etwas von der Theorie und den Problemen des Sports als so interessant erschienen sein, dass sie Lust haben, sich mehr damit zu beschäftigen – womit der Idee der Stiftung Rechnung getragen wäre.