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Über Mitglieder des
RRK (2013)
Gerrit Rothengatter |
Künftig nicht mehr mit der Taktiktafel an
der Seitenlinie: Gerrit Rothengatter (rechts) beendet seine Tätigkeit als
Trainer der RRK-Hockeymänner (links Lukas Heckmann, daneben Niklas Isselhard). |
"Der Zweite ist halt der erste Verlierer"
Gerrit Rothengatter hört als RRK-Trainer auf, weil er sein wichtigstes
sportliches Ziel nicht erreicht hat
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 12. Juli 2013 / wei
Gerrit Rothengatter
hört als Trainer des Feldhockey-Regionalligisten Rüsselsheimer RK auf. Er
kündigte seinen Vertrag zum 30. September, weil er sein wichtigstes sportliches
Ziel, "die Etablierung der Herren in der Ersten und Zweiten Bundesliga in Halle
und Feld", nicht erreicht habe.
In der
Mannschaftssitzung am Mittwochabend teilte der 44 Jahre alte Rothengatter seine
Entscheidung mit, die er bereits vor dem vorletzten Saisonspiel am 22. Juni
gegen TuS Obermenzing getroffen hatte – unabhängig von der Frage, ob der RRK am
Saisonende den Aufstieg in die Zweite Feld-Bundesliga schafft oder nicht. "Wenn
wir im letzten Spiel bei Rot- Weiß München gewonnen hätten und aufgestiegen
wären, hätte ich vielleicht nochmal länger gezögert“, sagt Rothengatter, der
allerdings nach dem 2:2 im Aufstiegs-Endspiel nur die Münchner jubeln sah.
"Vermutlich wäre der Aufstieg aber auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein
gewesen."
Bis Mittwochabend
hätten nur Abteilungsleiter Martin Müller, der Rothengatters Kündigung nach der
Rückkehr aus München erhielt, und Kapitän Mirco Fuchs vom Abschied gewusst. "Ich
war dennoch überrascht, dass es für die anderen Spieler aus heiterem Himmel
kam", sagt Rothengatter. Die Mannschaft habe aber Verständnis für seine
Beweggründe gezeigt. Bei seinem Amtsantritt im Sommer 2011 als Nachfolger von
Markus Hippchen hatte sich Gerrit Rothengatter drei Ziele gesetzt, von denen er
nach seiner Einschätzung zwei erreicht hat: "Ich habe den freien Fall der
RRK-Herren gestoppt und die Trendwende eingeleitet. Und ich habe 15 junge
Spieler in die erste Mannschaft integriert, das sind bei einem Kader von 28
Spielern mehr als fünfzig Prozent."
Das wichtigste
Ziel, nämlich das Herrenteam in der Halle in der Ersten Liga zu etablieren und
auf dem Feld in Liga zwei, habe er aber zuletzt mit zwei Vizemeisterschaften in
der Zweiten Liga und der Regionalliga verfehlt. "Der Zweite ist halt der erste
Verlierer. Und da man im Sport nun mal an Ergebnissen und Erfolgen gemessen
wird, messe ich mich auch daran und höre deshalb auf." Aus freien Stücken, wie
Rothengatter betont, "ohne Druck von der Abteilungsleitung, die von Anfang an
wusste, dass ich beim RRK ein schweres Amt angetreten hatte." Innerhalb des
Vereins habe er Rückhalt gespürt, "die unterschwellige Kritik außerhalb hat aber
auch an mir genagt", gibt der 44-Jährige zu.
Noch ist
Rothengatter für den Ruderklub tätig, organisiert die Vorbereitung auf die
nächste Feldsaison, kümmert sich um Spielpläne und plant Trainingseinheiten.
"Ich hoffe, dass mein Nachfolger dann die Aufstiege schafft; die Grundlagen habe
ich gelegt." Als Trainer will der langjährige RRK-Spieler erst einmal pausieren,
Kontakte zu anderen Vereinen gebe es nicht.
"Ich bin 37 Jahre
Mitglied im Verein und bleibe diesem auch erhalten", sagt der Rüsselsheimer. Er
kann sich vorstellen, als Spielertrainer der neuen dritten Mannschaft in der
Hallenrunde zu wirken. Wegen seines Engagements als Hockey-Trainer hatte der
Diplom-Betriebswirt nur noch in Teilzeit als Controller der Rüsselsheimer
Betriebshöfe gearbeitet. "Aller Voraussicht nach werde ich dort ab 1. Januar
wieder in Vollzeit arbeiten."
Müller:
"Nachfolge noch total in der Schwebe"
Die Nachfolge beim
RRK "ist noch total in der Schwebe", wie Abteilungsleiter Martin Müller
berichtet. "Es ist Ferien- und Urlaubszeit, da sind viele nicht erreichbar."
Außerdem müsse erst einmal geklärt werden, "welcher Trainer wo und wann frei
wird". Gespräche seien noch nicht geführt worden, "wir haben auch noch keinen im
Auge".
Als
"nachvollziehbar" bezeichnete Müller die Kündigung Rothengatters, "wenn er die
Latte für sich so hoch hängt und sagt: Was ich erreicht habe, war zu wenig".
Allerdings habe die Abteilungsleitung keinen Druck ausgeübt; der verpasste
Aufstieg in die Zweite Liga auf dem Feld sei für ihn kein Grund gewesen, die
Zusammenarbeit zu beenden. "Insgesamt überwog das Positive", bilanzierte Müller
die zwei Jahre mit dem früheren RRK-Spieler auf der Trainerbank, zumal dieser
Talente integriert habe, "die Spielerpersönlichkeiten werden können".
Verpasster Aufstieg das i-Tüpfelchen
Aus
" Main-Spitze" vom 12.07.2013
(kri). Der Vorstand
der Hockeyabteilung im Rüsselsheimer RK muss mal wieder eine unangenehme Aufgabe
lösen. Da Gerrit Rothengatter nach gut zwei Jahren seinen Vertrag zum 30.
September gekündigt hat, gilt es, zum vierten Mal seit 2009 einen neuen Trainer
für das Männerteam zu suchen. Dass das nicht leicht wird, davon ist der
Mannschaftskapitän überzeugt: "Der Markt ist ziemlich dünn und es wird schwer,
einen dynamischen, jungen, hockeyverrückten, perspektivischen Trainer zu finden.
Ich hoffe sehr, dass es eine gute, zeitnahe Lösung gibt", so Mirco Fuchs (29)
aus dem England-Urlaub.
Frustreiche Entwicklung
Im
Gegensatz zu rund einem Drittel des 28-köpfigen Kaders war Fuchs am
Mittwochabend nicht dabei, als Rothengatter seinen Entschluss verkündete. "Ich
war überrascht, dass viele so überrascht waren und das erst mal nur zur Kenntnis
genommen haben", sagt der 44-Jährige. Dass er die Kündigung am Tag nach dem 2:2
bei Rot-Weiß München Abteilungsleiter Martin Müller in den Briefkasten warf, sei
"das i-Tüpfelchen" einer offenbar arg frustreichen Entwicklung gewesen: "Mein
Entschluss stand schon zehn Tage fest. Wenn wir aufgestiegen wären, hätte mich
das vielleicht noch mal ins Grübeln gebracht."
Da die angestrebte
Rückkehr in die Zweite Bundesliga verpasst worden war, habe er sich
entschlossen, ab 2014 wieder voll als Controller bei den städtischen
Betriebshöfen zu arbeiten. "Ich habe zwar den freien Fall aufhalten und
zahlreiche eigene Nachwuchsleute integrieren können. Aber die harten Fakten
sind: Zwei Abstiege und zwei Mal nur Zweiter geworden." Dass er seinen Vertrag
bis zum letzten Moment erfüllen wird, kann als gesichert gelten: Am Mittwoch hat
er den Spielern die Vorbereitungspläne inklusive der Hallenrunde ausgeteilt.
Rothengatter nicht mehr RRK-Trainer
Aus "Main-Spitze"
vom 11.07.2013
(red).
Überraschende Entwicklung beim Rüsselsheimer RK: Gerrit Rothengatter wird nicht
mehr Trainer der Hockeymänner sein. Am Mittwochabend informierte der Coach die
verdutzten Spieler im Rahmen einer Mannschaftssitzung von seinem Schritt, den er
nach eigenen Worten bereits vor dem Regionalliga-Saisonfinale eingeleitet habe.
Mit dem 2:2-Unentschieden bei Rot-Weiß München hatte der RRK die ersehnte
Rückkehr in die Zweite Bundesliga verpasst. Rothengatter hatte vor der Saison
2011/12 die Nachfolge von Markus Hippchen angetreten.
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