Von Karl Ph. Michels (aus "Main-Spitze" vom ... 1972)
 

Eine Rüsselsheimer Persönlichkeit, die in der heimischen Wirtschaft ein halbes Jahrhundert eine große Rolle spielte, die zudem in allen Kontinenten durch den Firmennamen bekannt ist und Auslandsgeschäftsbeziehungen unterhält, Fabrikant Georg Blöcher, muss am Sonntag sicherlich mehr als hundert Hände drücken: Er wird nämlich achtzig Jahre alt.

Sein Portrait im Telegrammstil? Das Elternhaus stand dort, wo Opel heute den neuen Eingang und die abgerundete Ecke hat: Ecke Weisenauer Straße / Darmstädter Straße. 85 Jahre alt wird demnächst der Betrieb, der vom Vater übernommen, aber vorn Sohn tatkräftig ausgebaut wurde: Fabrik für Kellerei-Maschinen. Eine der bedeutendsten Unternehmungen in Deutschland auf diesem Sektor. Ihre Maschinen trifft man in Italien, Japan, Südamerika, Australien an. In Europa sind sie längst Selbstverständlichkeit in allen Ländern. Hundert Männer sind dort ständig tätig. Dieser Georg Blöcher mit seiner rauen Schale ist ein smarter Self-made-man; er weiß, was er ... für seinen Betrieb ... will.

Aber ... neben dem Arbeiten wurde das Gesellschaftliche nicht vergessen. Der Georg war Fußballer bei der Rüsselsheimer Borussia: Und da platschte ihm 1908 der Fußball in den Main. Georg plumpste hinterher. Das Schlüsselbein ging kaputt. Fußball ade! An diesem Abend beschloss er − und er trug es Lehrer Sturrnfels vor − einen Ruderverein zu gründen. Sturmfels besorgte sich Satzungen vom Mainzer Ruderverein, eine Anzeige in der "Main-Spitze" folgte, und. der Rüsselsheimer Ruderverein gründete sich eine Woche später ... Initiative Georg Blücher. Deswegen kommen am Sonntag die Ruderer zu ihm, die Jäger, die Radfahrer, seine Freunde, die Luftschiffer, die mit ihm am 1. April 1916 im Luftschiff über London abgeschossen wurden. Der Georg als Maschinist. Er ist der älteste aus der Treburer Jagdgesellschaft.