Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (1963)   

Fritz Schmidt

RÜSSELSHEIMER SPORTLER, VON DENEN MAN SPRICHT

Fritz Schmidt, ein Hockeyschläger und Reiseträume

Der junge Nationalspieler legte in San Sebastian Ehre für den RRK ein – Im sechsten Länderspiel sein drittes Tor – Berufung zum Spitzenlehrgang

Von Winfried Britscho (aus "Main-Spitze" 1963)
 

Am Mittwochabend mit den Kameraden der Nationalmannschaft in der Eisenbahn über Paris, Bordeaux nach San Sebastian gefahren, von Freitag bis Sonntag an einem Turnier des spanischen Hockeyverbandes teilgenommen und am frühen Dienstagmorgen schon wieder die Brote in den Backofen des väterlichen Geschäftes geschoben – so sieht es aus, das Sportleben eines Amateurs reinsten Wassers. Ein bisschen unstet, strapaziös, nicht wahr? Aber wie viele gibt es, die mit Fritz Schmidt sofort tauschen würden. Gewiss, es ist nicht einfach für ihn, die Liebe zu seinem Hobby und die beruflichen Pflichten so auf einen Nenner zu bringen, dass weder das eine noch das andere zu kurz kommt. Aber für diesen Aderlass wird der junge Rüsselsheimer Hockeyspieler und Angriffsdirigent des RRK auf vielfache Weise entschädigt.

Der 18-jährige Fritz Schmidt bei den "Ersten Herren" des RRK 1961 (hinten: Fritz Schröder, Philipp Gütlich, Günther Görke, Hans Hermann, Fritz Staubach, Walter Leichtweiß, Fritz Schmidt, Hans Teerling; vorn: Werner Klepper, Peter Kraus, Debu Paul)

Die Teilnahme am Turnier in San Sebastian, von dem er in diesen Tagen mit ungezählten neuen Eindrücken und Erfahrungen im Reisegepäck zurückgekehrt ist, war nur eine dieser vielen Trainingsstunden und Entbehrungen aufwiegenden  Entschädigungen. Lausanne bildet die erste internationale Station in der Hockeykarriere des 20 Jahre jungen Rüsselsheimers, und es gehört keine große prophetische Gabe dazu, ihm weitere Reiseerlebnisse in fremden Breitengraden vorauszusagen. San Sebastian an der Biscaya sah sein fünftes und sechstes Länderspiel im Trikot der deutschen Nationalelf, und beide Male gab es einen Sieg zu bejubeln. Gegen Frankreich mit einem 1:0, gegen Spanien mit einem weitaus glanzvolleren 3:0-Ergebnis, und vom letzten Treffen spricht der Rüsselsheimer schon deshalb lieber, weil er das dritte Tor schoss, das gleichzeitig auch sein drittes in der Juniorenmannschaft der Bundesrepublik war. Fritz Schmidt ist keiner, der viel Worte über seine Erfolge verliert. Im Gegenteil, man muss ihn aus seiner Reserve buchstäblich hervorlocken. Aber die Freude darüber, in die Elite der deutschen Hockeyspieler aufgerückt zu sein und schon neben bekannten A-Nationalspielern in der deutschen Vertretung mitgewirkt zu haben, die kann auch er nicht ganz verbergen. In San Sebastian regnete es zwar an den ersten Tagen, aber für den Rüsselsheimer Hockeyreisenden und seine Kameraden schien trotzdem die Sonne. Die Sonne des Erfolges, verstärkt durch die Freude an lukullischen Genüssen, diverser Speisekarten und die zuvorkommende Aufnahme in der deutschen Botschaft.

Zu der jungen Vergangenheit des Hockey-Internationalen Fritz Schmidt sei noch gesagt, dass er aus dem Nachwuchs des RRK hervorgegangen ist, schon als Jugendlicher den Sprung in die 1. Herrenmannschaft erreichte und im Vorjahr maßgebenden Anteil am Einzug des RRK in die deutsche Endrunde hatte. Rüsselsheim ist ein fruchtbarer Boden für Hockeytalente, und Fritz Schmidt stolz darauf, in seinem Verein, dem er auch zukünftig die Treue halten will, junge Nachfolger gefunden zu haben, die auf gleichen Erfolgsbahnen wandeln. Er ist glücklich darüber, einem Klub anzugehören, der gegenwärtig den besten Nachwuchs in Hessen und weit darüber hinaus besitzt. Es spricht für ihn, dass er sich trotz der internationalen  Berufungen  nichts  mehr wünscht, als seinen Klub auch in der nächsten Saison am Schluss unter den besten zwei zu finden.

Was sonst noch auf ihn wartet? Eine Berufung zum Lehrgang der besten deutschen Hockeyspieler, und das alljährlich wiederkehrende Turnier europäischer Länder, das diesmal von Deutschland in Berlin ausgerichtet wird. Von der Teilnahme am Olympischen Turnier in Tokio zu träumen, ist ein zu schöner Traum, als dass man ihn Fritz Schmidt übel nehmen kann. Der Vollbluttechniker mit einer selten zu findenden spielerischen Eleganz hat das Zeug dazu, auch auf solch hoher Ebene zu bestehen. Aber wahrscheinlich kommt Tokio doch noch etwas zu früh. Doch wer so jung ist wie er, wartet gern noch etwas auf den Moment, in dem sich auch der größte Wunsch erfüllt. Tokio sieht schließlich nicht die letzte Olympiade. Das weiß auch Fritz Schmidt. Aber er weiß auch, dass man sich die Chance dafür immer wieder aufs neue verdienen muss.