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Über Mitglieder des
RRK (1967)
Fritz Brumme |
Der geachtete Firmenchef und berühmte
Rudertrainer 60 Jahre alt
"Fritz Brumme steuerte immer den richtigen Kurs"
Der Seniorchef des Raunheimer
EFFBE-Werkes im Mittelpunkt zahlreicher Glückwünsche - Fackelzug der
Ruderer - Georg von Opel und die Mitglieder des Meisterschaftsachters
standen Spalier
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Fritz Brumme, der Seniorchef des Raunheimer EFFBE-Werkes, erfuhr an seinem
60. Geburtstag zahlreiche Glückwünsche und Ehrungen, mit denen Vertreter des
Betriebs und verschiedener Vereine die hervorragende und vielseitige
Persönlichkeit des unermüdlichen Jubilars würdigten.
Schon früh um 9 Uhr wurde der Firmenchef bei einer
internen Betriebsfeier von 500 Belegschaftsmitgliedern mit spontanem Beifall
empfangen, bevor Geschäftsführer Werner Leuschner erste Glückwünsche überbrachte
und die großen Verdienste des Firmengründers würdigte. In seiner Laudatio auf
das Geburtstagskind hob Leuschner besonders die immense Schaffenskraft, den Mut
zu geschäftlichem Risiko, den vorbildlichen Pioniergeist und die schlichte
Bescheidenheit hervor, denn, so sagte Leuschner wörtlich: "Fritz Brumme
beanspruchte wenig für sich, alles gab er für seinen Betrieb und seine Leute.
Fritz Brumme ist mit seinem Schiff "EFFBE" immer auf dem rechten Kurs gesteuert,
und heute können er und die Stadt Raunheim mit Recht darauf stolz sein, daß er
als Raunheimer Bub in Deutschland und in der Welt, sowohl in der Wirtschaft als
auch im Sport, mit großen Taten von sich reden machte. Wir als seine Mitarbeiter
wollen alles tun, um ihn in seinem Wirken weiterhin tatkräftig zu unterstützen."
Lob für forschenden Geist
Prokurist Heinrich Press, als dienstältester Angestellter des Hauses, rief
Erinnerungen wach, als er in die Zeit zurückführte, in der krumme Nägel noch
gerade gebogen wurden. Press lobte den Forschergeist des Konstrukteurs Fritz
Brumme, der es immer wieder ermöglicht habe, neue Ideen für neue Produkte zu
liefern. Heinrich Press rief allen Mitarbeitern ins Gewissen: "Wir müssen in
harmonischer Teamarbeit erhalten, was wir bisher geschaffen und erreicht haben.
Möge die Zukunft für Fritz Brumme und sein Werk eine weitere Aufwärtsentwicklung
bescheren, das ist neben guter Gesundheit mein erster Wunsch für das 60.
Wiegenfest."
Nachdem anschließend die Vorsitzende des Betriebsrates, Bertha Brückmann, im
Namen der Belegschaft herzliche Glückwünsche übermittelt und wertvolle Geschenke
überreicht hatte, dankte Fritz Brumme tief gerührt für die aufrichtigen
Ovationen, für die herzlichen Glückwünsche und die überraschenden Geschenke. In
wenigen Worten bat er seine Mitarbeiter, noch näher zusammenzurücken, ähnlich
wie eine Sportmannschaft in Krisenzeiten, damit auch schwere Zeiten und künftige
bedeutende Aufgaben erfolgreich gemeistert werden könnten. Seine Ankündigung,
die Weihnachtsgratifikation 1967 werde generell in etwa der gleichen Höhe wie
1966 gezahlt, wurde von der Belegschaft mit spürbarer Dankbarkeit aufgenommen.
Honoratioren aus der Welt der Wirtschaft, der Geistlichkeit, der Behörden, der
Kunst und des Sportes ließen anschließend das Geburtstagskind nicht zur Ruhe
kommen. Seinem Höhepunkt strebte dieser ereignisreiche Festtag zu, als gegen
Abend der frühere Deutsche-Meister-Achter der Flörsheim-Rüsselsheimer
Rudergemeinschaft zur Gratulationscour antrat und der Präsident der Deutschen
Olympischen Gesellschaft, IOC-Mitglied Dr.h.c. Georg von Opel, seinem Freund und
ehemaligen Rudertrainer Fritz Brumme im Namen des Meister-Achters herzliche
Glückwünsche überbrachte.
Erinnerungen an große Tage
Wie schwer die Zeit nach dem Krieg und vor der Währungsreform besonders für
Hochleistungssportler zu meistern war, mit welchem Idealismus und welcher
Aufopferungsbereitschaft diese Ruderer ihre Aufgaben bewältigten und mit welcher
aufmunternden Energie und vorwärtstreibenden Initiativkraft der Trainer Fritz
Brumme seine Männer zu unvergeßlichen neun deutschen Meisterschaften führte
(erstmalig 1947 in Mannheim), das klang immer wieder in den geistvollen Worten
Georg von Opels durch. Als der DOG-Präsident eine große, schwere Silbertafel auf
Eichenholz mit den Gravuren Fritz Brummes meisterlicher Ruderkameraden und
Helfer Georg von Opel, Karl Bauer, Georg Boller, Georg Schneider, Erich Kohl,
Adam Munk, Hanswalter Messer, Wilfried Seipp, Helmut Schwinn, Rolf Bopp, Gerhard
Ruppert, Peter Messerschmitt, Herbert Lock, Philipp Roth, Josef Schramme
enthüllte und mit den besten Wünschen dem Trainer überreichte, herrschte
feierliche Stille im großen Saal, die von stürmischem Beifall abgelöst wurde.
Fritz Brummes Dank: "Ihr ward die Helden, ich nur der Trainer", rief er seinen
Ruderern zu, "nur durch Euren nimmermüden Einsatz sind unsere Erfolge möglich
geworden".
Auch Heinrich Dreisbach, der im Namen des Flörsheimer Rudervereins, dessen
Ehrenmitglied und Ehrentrainer Fritz Brumme mit wohlgesetzten Worten
beglückwünschte und beschenkte, wobei auch die Gattin, Frau Gretel Brumme, nicht
vergessen wurde; der RC Nassovia Höchst, für den Fritz Brumme einst einen Zweier
(Neuß/Jordan) zu Weltmeister-Ehren führte, der Männergesangverein Germania
Raunheim, der mit einem Lied erfreute, der Raunheimer Carnevalclub und auch der
TSV Raunhelm zollten dem würdigen Ereignis ihren freudigen Tribut. Den Reigen
der Gratulantenschar schloß der Rüsselsheimer Ruder-Klub mit einem Gag
besonderer Art: In Raunheim formierten sich die Rüsselsheimer Ruder-Männer und
marschierten im Fackelzug gegen 20.30 Uhr vor das EFFBE-Kasino, wo sie mit einem
Rudererlied die letzten Glückwünsche und Geschenke eines ereignisreichen Festes
überbrachten.
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Rudertrainer Fritz Brumme mit "seinen"
beiden Seniorachtern der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim im Jahr
1951 |
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