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Über Mitglieder des
RRK (1951)
Fritz Brumme |
Fritz Brumme und Georg von Opel 1947 |
Fritz Brumme
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ein Rudererportrait
Deutschlands erfolgreichster
Ruderverein nach dem Kriege ist die Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim. Ihr
Vorsitzender ist Georg von Opel, der Präsident der Deutschen Olympischen
Gesellschaft, früher deutscher Skullermeister, heute mit 39 Jahren noch Nr. 7 im
Flörsheim-Rüsselsheimer Meisterachter. Und ihr Trainer ist Fritz Brumm, der
Mann, der auf insgesamt 400 Siege der von ihm betreuten Ruderer zurückblicken
kann.
Mittelgroß, kräftig, schwarzhaarig,
mit blauen, lustig in die Welt hinein zwinkernden Augen und dunkelbraunem
Teint: das ist das äußere Bild Fritz Brummes, des Selfmademan vom Untermain.
Alles hat er sich selbst geschaffen, seine berufliche Existenz
(er ist ja Amateurtrainer!), seinen großen Freundeskreis, seinen Namen in der
Welt des Rudersports. Er ist ein Talent, ein Praktiker, alles fliegt ihm zu,
große Theoretiker lehnt er ab. Dieser Fritz Brumme ist eben eine starke
Persönlichkeit, die andere mitreißt, die das gewisse
"Etwas" unbewusst ausstrahlt; er
weiß mit Menschen umzugehen, hat darin seine ureigenen Rezepte. Dass er zum
Rudern kam, ist Zufall, sein Elternhaus lag gerade am Main .... er wäre
– genau wie Karlheinz Schulz
– auch ein guter Fußballtrainer
geworden. Ja, Karlheinz Schulz, mit diesem allzu früh verstorbenen
Universaltalent aus Berlin, war er gut befreundet, sie mochten sich, diese
beiden Gleichgearteten. Ihn bewunderte er:
"Der Kerl konnte aber auch
alles!" Des weiteren zieht er tief den Hut vor Fritz Gwinner, von dem er sehr
viel gelernt, der ihm aber auch rein alles gezeigt habe.
Sie alle aber, seine
großen Vorbilder, beschränkten sich auf eine Mannschaft, die machten sie groß,
die brachten sie heraus: Fritz Brumme ist das zu wenig, allabendlich hat er
sechs, sieben, acht Mannschaften in der Kur, und auch Skuller. Eine große
Umstellung? Das merke er gar nicht. Wer ihm gerade auf seiner Fahrt mit dem
Motorboot vor die Nase kommt, wird prompt verarztet, individuell natürlich. Er
kennt seine Schäfchen allesamt ganz genau, und was dem einen nützt, könnte dem
anderen nur schaden. Allzu gern setzt er sich selbst ins Boot, an die
Steuerleine, die Mannschaft liebt das, und er sieht und hört da viel mehr.
Was war das aber doch
ein weiter Weg, von 1930 bis 1951, vom 1. zum 400. Rudersieg. Er weiß es noch
wie heute: es war ein Jugendvierer, in Boppard am Rhein. Oh, was habe er damals
geschwitzt, mehr, weit mehr als das blasse Jüngelchen am Schlag.
Fritz Brummes
400. Trainersieg
Aus "Main-Spitze" vom 31.07.1951 |
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H.D. - Den 399. Sieg
konnte Trainer Fritz Brumme mit seinen Erfolgen auf der Mainzer Regatta
verbuchen. Den 400. brachte ihm Willi Lott ein, der am Sonntag Nachmittag in
Aschaffenburg das Leichtgewichts-Einerrennen gewann. Die beiden Siege in Wien
haben die Zahl bereits auf 402 erhöht.
Die
aktiven Senior-Ruderer des Rudervereins Rüsselsheim 1931: Georg Schmitt, Fritz Brumme,
Karl Pöppel, Paul Diehl, Karl Sittmann, Trainer Friedrich Traiser,
Marcel Schopfer, Wilhelm Heil, Willi Filtzinger, Wilhelm
Petzold und Georg von Opel |
402 Siege als Trainer, eine Zahl, die
der Nichtruderer gar nicht zu schätzen weiß. Wie viel tausend Tage, wie viel
zehntausend Stunden, zähe, ausdauernde Arbeit, wie viel Opfer und Idealismus
diese Zahl bedeutet, das kann nur ein Sportler richtig beurteilen. Seit 1930,
also genau 21 Jahre, steht Fritz Brumme in der Ruderei. Zuerst fuhr er selber
Rennen erfolgreich mit. Dann vermittelte er seine Ruderkenntnisse den aktiven
Kameraden und dem Nachwuchs. Längst ist das Wasser sein Element geworden. Dort
muss er jeden Abend hin, ganz gleich wie das Wetter ist.
Trainer sein, heißt sich voll und
ganz einsetzen, ohne Rücksicht auf die eigene Person. Man kann dieses
"kunstvolle Handwerk" nicht erlernen. Pädagogische Fähigkeiten, erzieherische
Gaben und Beherrschen der Materie sind Grundbedingungen. Dazu gesellt sich bei
den großen Könnern eine suggestive Kraft, die von ihrer Persönlichkeit ausgeht
und die die eigene Note in der Ausübung des Sports sichtbar werden lässt. Fritz
Brumme hat alle diese Gaben in sich vereinigt und zählt deshalb auch längst zu
den ganz großen Trainern im Rudersport. Er könnte aber auch andere Sportarten
trainieren und hätte bestimmt auch dort bedeutende Erfolge.
Seine Kenntnisse, seine ungezählten Versuche und Verbesserungen im Bootsbau, an
Trainingsgeräten usw., wie seine Methoden sind markant, so markant wie seine
errungenen, heute über 400 Erfolge, von denen Fritz Brumme schlicht und einfach
Notiz nimmt, so wie er in Wirklichkeit ist: schlicht und akkurat. Von Beruf aus
Versuchsingenieur betrachtet er alle Dinge des Lebens von der praktischen Seite
her.
Die Rudergemeinschaft, dieses einmalige
Gebilde im deutschen Rudersport, ist mit sein Werk. Die Erfolge der Senioren
sind sein Werk, wie die Rudergemeinschaft ihm den heute so großen und geachteten
Namen im In- und Ausland verdankt.
Im damaligen Ruderverein Raunheim setzte
sich Fritz Brumme ins Boot.
Von da aus ging er zu den Ruderern nach
Rüsselsheim. 1946 kam er nach Flörsheim und übernahm das Training. Die Not der
Kriegsfolgen schweißte den Flörsheimer Ruderverein 08 und den Rüsselsheimer
Ruder-Klub 08 zur Rudergemeinschaft zusammen, die heute zu den führenden
Vereinen des deutschen Rudersports zählt.
Die Sportler aus allen Lagern in
Flörsheim, Rüsselsheim und Raunheim, aber auch viele Vereine weit und breit, die
den guten Rat eines Fritz Brumme zu schätzen wissen, sehen mit Hochachtung auf
die Zahl 400, die nur von ganz wenigen erreicht wird.
Vor den Sieg haben die Götter den
Schweiß gesetzt, so heißt es im Dichterwort. Fritz Brumme blieb dieser Schweiß
nicht erspart. Er blieb sich aber treu, wenn es auch manches Mal noch so schwer
war - und nur deshalb hat er es auf 400 Siege bis heute geschafft.
Und wenn ein Gründer des Flörsheimer
Rudervereins 08 zum Ausdruck brachte: "Wir Alten beneiden die heutige
Ruderjugend um eines Fritz Brumme willen!", dann liegt in diesem Satz die
Anerkennung und Verehrung, die ihm gebührt.
Namens aller Flörsheimer
Sportfreunde, namens vieler Mütter und Väter, die ihre Söhne im Training bei
Fritz Brumme in bester Obhut, in vorzüglicher Erziehung zu körperlicher
Ertüchtigung und aufrechter Haltung wissen, sprechen wir zum 400. Sieg die
herzlichsten Glückwünsche aus. Auf beste Gesundheit und noch viele Erfolge,
nicht zuletzt im Dienste und Ansehen unserer Gemeinde, bzw. der drei Gemeinden
Flörsheim, Rüsselsheim und Raunheim.
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