Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2012)                                  

Florian Westermann

"Eins nach dem anderen": Hockeytrainer Florian Westermann hat seine Arbeit mit dem RRK-Damenteam aufgenommen.

 

 

 

 

 

PERSÖNLICH

Der Jimi Hendrix des Hockeys

Florian Westermann will Kontinuität beim Rüsselsheimer RK

Von Alex Westhoff (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 1. Dezember 2012)

Florian Westermann kam nach Hessen und lernte erst einmal sehr viele Frauennamen. "Gott sei Dank kann ich mir Namen gut merken", sagt er schmunzelnd. Der Dreißigjährige hat als neuer Hockeytrainer beim Rüsselsheimer RK nicht nur die Bundesliga-Damen übernommen, sondern auch die zweite und dritte Damenmannschaft sowie die Weibliche Jugend A und B. Einen besseren Job, um die neue hessische Heimat kennenzulernen, gibt es kaum. An den Wochenenden fährt Westermann zu allen Spielorten seiner Teams, die er erreichen kann. Unter der Woche übt er mit ihnen abends in der Trainingshalle.

Westermann ist, nachdem er den nach Hamburg abgewanderten Benedikt Schmidt-Busse ersetzt hat, der zweite Erbe des Flörsheimers Berti Rauth, der als Coach am Rüsselsheimer Sommerdamm in 17 Jahren 33 Titel gewonnen hatte. Westermann kommt jedoch in einer ganz anderen Zeit zum RRK: Die Unterstützung durch Opel ist längst versiegt, stattdessen wird die Abhängigkeit von der traditionell guten Jugendarbeit immer größer.

Westermann hat einen unbefristeten Vertrag beim Traditionsklub unterschrieben. Der Hannoveraner verspüre "keinen Druck, sofort bestimmte Ergebnisse liefern zu müssen". Er sei sich bewusst, dass er sich als junger Trainer zunächst profilieren und einen Namen machen müsse. Sein Rufname in Rüsselsheim wie auch beim DTV Hannover, wo er zuvor 14 Jahre lang als Spieler und Trainer tätig war: Jimi. Warum? Als der Niedersachse seine schwarzen Haare noch wuchern ließ, fühlte sich ein früherer Coach an Jimi Hendrix erinnert. Und schon war's passiert. Der Spitzname eilte ihm auch nach Rüsselsheim voraus, denn als Co-Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft ist er mit einigen RRK-Kräften schon bestens bekannt. Ähnlich beherzt wie Hendrix auf der Bühne verhält sich Westermann am Spielfeldrand. "Ich bin ein emotionaler Typ, mittendrin statt nur dabei. Bei mir brodelt es oft im Innern", erzählt er. Bei seinen ersten Auftritten an der Seitenlinie am vergangenen Wochenende hat er versucht, sein Temperament noch zu drosseln, damit sich die Spielerinnen erst einmal an seine Art des Coachings gewöhnen können.

Die Ergebnisse ließen jedoch noch zu wünschen übrig. Nach dem 8:9 im Derby bei der Frankfurter Eintracht und dem 4:6 beim TSV Mannheim stehen zwei Startniederlagen zu Buche, ehe es heute mit einem Heimspiel gegen den Mannheimer HC weitergeht. Mit Kapitänin Eva Frank, Maike Cartsburg und Helena Faust fehlen derzeit studienbedingt drei Leistungsträgerinnen, die entscheidend am hervorragenden zweiten Platz nach der Feld-Hinrunde mitgewirkt haben. Die Verletzungen von Louisa Willems und Victoria Krüger machten Westermanns Aufgalopp endgültig zu einer vertrackten Angelegenheit.

"Wir haben viele Talente, und es werden noch viele nachkommen in den nächsten Jahren", sagt Westermann nach nun vierwöchiger Inspektion seines neuen Arbeitsplatzes. "Das ist das große Plus des Vereins." Mit seinen 30 Jahren ist Westermann älter als jede seiner Bundesligaspielerinnen. Die Rüsselsheimer treten seit Jahren stets mit einer sehr jungen Mannschaft an. Zu Westermanns Aufgaben wird auch gehören, für Nachhaltigkeit beim RRK zu sorgen. Denn in schöner Regelmäßigkeit verlassen die gutausgebildeten Spielerinnen zu Beginn des Studiums oder der Berufsausbildung die Stadt und damit auch den Verein. "Wir wollen ein Netzwerk schaffen, mit dem wir die Zukunftsplanung der Spielerinnen gemeinsam angehen können und sie dadurch in der Region halten", sagt Westermann.


Ein Trainertyp wie Jürgen Klopp

Hannoveraner Florian Westermann empfindet seine neue Aufgabe mit den RRK-Damen als großen Ansporn

Das Interview führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 03.11.2012)
 

"Der Hannoveraner zeichnet sich durch sein exzellentes Gangwerk aus, das ihn für den großen Sport prädestiniert": Auch wenn hier eine besondere Pferderasse beschrieben wird, so dürfte im Hockeylager des Rüsselsheimer RK niemand etwas dagegen haben, wenn diese Attribute auch auf Florian Westermann zuträfen. Seit 1. November ist der 30-jährige Hannoveraner für das Damenteam des Ruderklubs tätig und soll die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger Berti Rauth und Benedikt Schmidt-Busse in der Bundesliga fortsetzen. Nach drei Übungseinheiten in dieser Woche tritt der neue RRK-Trainer am Wochenende beim Hallenturnier des TSV Mannheim erstmals in Erscheinung.

Herr Westermann, haben Sie schon ein paar hessische Worte intus?

Nein, habe ich noch nicht. Mir fällt es aber nicht schwer, mich etwas anzupassen. Schon bei einigen Urlauben an der Nordseeküste habe ich festgestellt, dass ich leicht den einschlägigen Dialekt, zumindest bei einigen Worten, annehme.

Sie haben am Dienstag, nach einer Besprechung im Bootshaus, Ihre erste Trainingseinheit mit den RRK-Damen abgehalten. Wer hatte mehr Spaß, das Team oder Sie?

Ich hatte auf alle Fälle Spaß bei der Sache und hoffe, dass das auch für das Team gilt. Es macht mir generell sehr viel Spaß, mit guten, top motivierten Spielerinnen zusammenzuarbeiten und ich hoffe, dass ich diesen Spaß auch transportieren kann.

ZUR PERSON

Geburtstag und Ort: 6. September 1982 in Langenhagen (bei Hannover)

Familienstand: ledig

Beruf: Hockeytrainer

Stationen: DHC Hannover, Hannover 78, DTV Hannover; von 2000-2010 Co-Trainer im NHV, seit 2006 Co-Trainer beim DHB (weibliche U16), seit 2009 C-Kader (U21)

Erfolge: Diverse Niedersachsentitel als Spieler und als Trainer; DM-Fünfter mit den A-Mädchen, Bronze bei Hallen-EM 2010 als Co-Trainer der DHB Damen

Hobbies: Hockey, ab und zu mal Tennis

Der erste Eindruck soll oft ja entscheidend sein. Haben Sie sich für Ihre Premiere etwas Besonderes einfallen lassen?

Nein, wir haben ganz normal trainiert. Generell stehe ich für ein abwechslungsreiches Training mit ein paar "Fun-Elementen" und glaube grundsätzlich auch, dass die richtige Mischung ein gutes Training ausmacht.

Der RRK gilt als europaweit erfolgreichster Verein im Damenhockey. Haben Sie eigentlich lange überlegen müssen, um hier zuzusagen?

Natürlich muss man immer erst alle Dinge gut abklären und Kleinigkeiten besprechen. Aber es fiel mir nicht schwer, so ein tolles Angebot anzunehmen. Nur meine große Verbundenheit mit meinem alten Verein, dem DTV Hannover, dem ich immerhin 14 Jahre treu war und bei dem ich eine klasse Zeit hatte, hat mich etwas nachdenken lassen.

Die Fußstapfen Ihrer Vorgänger Berti Rauth und Benedikt Schmidt-Busse sind tief. Empfinden Sie das eher als Hypothek oder als Ansporn?

Ich empfinde es als großen Ansporn, die tolle Arbeit meiner Vorgänger fortzuführen. Und ich möchte natürlich meinen Anteil dazu leisten, die Mädels gut weiterzuentwickeln.

Für welchen Trainertyp stehen Sie?

Ich stehe für einen sehr emotionalen Trainertyp, der voll mitgeht und immer alles für sein Team gibt. Also würde ich mich eher als ein Trainer vergleichbar mit Dortmunds Jürgen Klopp sehen, als mich in die Kategorie des Bremers Thomas Schaaf stellen ...

Haben Sie vor, an der taktischen Grundordnung entscheidende Veränderungen vorzunehmen?

Ich möchte natürlich die bisherigen Spielsysteme nicht gleich auf den Kopf stellen. Wir werden auf der bekannten taktischen Marschroute aufbauen und sie vielleicht noch durch die eine oder andere Feinheit ergänzen.

In Ihrer ersten Hallensaison müssen Sie neben Kapitänin Eva Frank auf Maike Cartsburg und Helena Faust verzichten. Mindert das Ihre Erwartungshaltung?

Die drei Mädels werden sicher fehlen, aber ich halte meine Mannschaft für sehr ehrgeizig und top motiviert. Außerdem haben wir auch ohne die Drei eine große spielerische Klasse im Team, sodass ich sehr gespannt bin, wohin die Reise geht!

Im Freien sieht es nach den ersten neun Bundesliga-Spielen vielversprechend aus. Begleiten Sie Mannschaften lieber durch die Feld- oder lieber durch die Hallenrunde?

Dieses klasse RRK-Team begleite ich egal ob in der Halle oder auf dem Feld immer sehr gerne und freue mich unheimlich auf eine tolle und erfolgreiche Zeit hier. Prioritäten habe ich keine; Feld wie Halle haben beide etwas. Das Spiel in der Halle ist sehr schnell und es fallen viele Tore, aber auch draußen ist es auch deutlich attraktiver und technisch versierter geworden. Der zusätzliche Vorteil hier ist, dass man an der frischen Luft ist.

Was haben Sie sich beim RRK vorgenommen und wie lange wollen Sie bleiben?

Ich möchte gemeinsam mit dem Verein möglichst lange zusammenarbeiten, um mittel- und auch langfristig die erfolgreiche Arbeit fortzuführen und weiterzuentwickeln. Bei meinem letzten Verein war ich 14 Jahre tätig. Ich denke, das steht für eine bodenständige und kontinuierliche Arbeit. So etwas ist mir einfach sehr nahe.

Benedikt Schmidt Busse, Florian Westermann und Martin Müller


Florian "Jimi" Westermann

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 20. Oktober 2012  | wei
 

Der neue RRK-Frauentrainer Florian Westermann stammt aus Hannover − und aus einer Hockeyfamilie. Vater Horst war Bundesligaspieler beim DHC Hannover, und bei diesem Verein griff der Sohnemann mit vier Jahren auch erstmals zum Schläger.

Nach einem kurzen Intermezzo bei Hannover 78 wechselte Florian Westermann mit 16 zum DTV Hannover, wo er in den vergangenen 14 Jahren als Spieler und Trainer wirkte, bis er im September beim Rüsselsheimer RK einen unbefristeten Vertrag unterschrieb − als Nachfolger des zum UHC Hamburg als Jugendcoach wechselnden Benedikt Schmidt-Busse.

"Beim DTV habe ich von der Oberliga bis zur Ersten Bundesliga alles gespielt", sagt der dreißigjährige Florian Westermann, den fast alle nur "Jimi" nennen, seit ein früherer Trainer eine Ähnlichkeit mit Gitarrist "Jimi" Hendrix sah und ihm den Spitznamen gab. Schon früh stieg er in das Trainergeschäft ein und verdiente sich so ein Zubrot neben dem Studium (Germanistik und Sport für das Lehramt an Gymnasien).

Aus den Anfängen als Co-Trainer der Jugend wurde 2007 eine hauptamtliche Stelle als Cheftrainer der Frauen und der weiblichen Jugendteams. In den vergangenen eineinhalb Jahren betreute Westermann zusätzlich das Männerteam des DTV. Auch bei Auswahlteams des Niedersächsischen und des Deutschen Hockey-Verbandes wirkte der A-Lizenz-Inhaber als Jugend-Coach. Die Stützen des RRK-Frauenteams kennt er bereits aus seiner Tätigkeit als Co-Trainer der deutschen U21-Auswahl.

Vor eineinhalb Jahren hörte Westermann als Spieler auf und konzentrierte sich ganz auf seine Trainertätigkeit. Ein Comeback bei den RRK-Männern schließt er aus: "Dafür habe ich leider keine Zeit mehr."

Beim Ruderklub ist der begeisterte Tennisspieler ("ein schöner Ausgleichssport") nicht nur für die erste und zweite Frauenmannschaft zuständig, sondern auch für die weibliche A- und B-Jugend. Dienstantritt ist am 29. Oktober, wenn die erste Trainersitzung ansteht. Das erste Training mit den RRK-Frauen folgt einen Tag später. Die Hallensaison beginnt am 24. November.


Trainer Florian Westermann: "Durch Träume bleibt man immer heiß"

Interview − Der neue Trainer Florian Westermann sieht großes Potenzial bei den RRK-Hockeyfrauen − Klopp als Vorbild

Von Heiko Weissinger (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19. Oktober 2012)
 

ECHO: Herr Westermann, Ihre Vorgänger Benedikt Schmidt-Busse und Berti Rauth haben beim RRK erfolgreich beziehungsweise sehr erfolgreich gewirkt. Treten Sie ein schweres Erbe an?

Florian Westermann: Es ist auf jeden Fall eine große Herausforderung. Ich möchte gerne die gute Arbeit fortführen, aber auch meinen eigenen Weg gehen und die Mädels weiterentwickeln. Ich will nicht die Kopie von jemandem sein. Meine Ziele und Überzeugungen unterscheiden sich aber nicht groß von denen meiner Vorgänger.

ECHO: Als Co-Trainer der U21-Nationalmannschaft kennen Sie die RRK-Leistungsträgerinnen Marilena Krauss, Louisa Willems, Lara May, Anne Schröder, von früheren Lehrgängen Eva Frank und Hannah Pehle. Welchen Eindruck haben Sie von ihnen?

Westermann: Ich freue mich sehr, dass ich mit so tollen Spielerinnen zusammenarbeiten kann. Sie können super Hockey spielen, und jede hat ihre persönlichen Qualitäten.

ECHO: Empfinden Sie den guten zweiten Platz in der Feld-Bundesliga, den Ihnen Benedikt Schmidt-Busse hinterlassen hat, als Bürde oder macht er Lust auf mehr, auf die DM-Endrunde zum Beispiel?

Westermann: Als Belastung empfinde ich ihn gar nicht, er macht definitiv Lust auf mehr. Platz zwei ist ein Riesending, da können die Mädels richtig stolz drauf sein. Wenn wir schon mal so gut dastehen, wollen wir auch mehr. Ziel ist der größtmögliche Erfolg.

ECHO: Ihr Vorgänger hat auch für den Hessischen Hockey-Verband gearbeitet, um das RRK-Salär aufzubessern. Reicht Ihnen Ihr Gehalt, oder müssen Sie sich auch eine Zusatzaufgabe suchen?

Westermann: Momentan ist alles gut so. Und es ist schön, dass ich mich in der Anfangszeit auf den RRK konzentrieren kann. Eine Tätigkeit für den Verband ist nicht ausgeschlossen, aber da stehen noch Gespräche aus.

ECHO: Sie kennen Benedikt Schmidt-Busse von der U21-Auswahl, die er wie Sie als Co-Trainer betreut hat. Was hat er Ihnen über den RRK berichtet, bevor Sie in Rüsselsheim unterschrieben haben?

Westermann: Dass der RRK ein sehr traditionsreicher und familiär geführter Klub ist, in dem alle zusammenhalten − solche Vereine mag ich. Und dass es ein besonderes Herzblut für den Verein gibt, das ich am Mittwochabend auch schon bei meiner Vorstellung in der Teamsitzung gespürt habe und das mir sehr wichtig ist. Denn ich habe auch 14 Jahre lang alles für meinen Verein DTV Hannover gegeben.

Florian Westermann trainiert ab 30. Oktober die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK. In den vergangenen 14 Jahren wirkte er als Spieler und Trainer beim DTV Hannover.

ECHO: Hat Schmidt-Busse Sie dem Ruderklub als Nachfolger empfohlen?

Westermann: Das weiß ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er meinen Namen als Kandidaten ins Gespräch gebracht hat, denn er kennt mich gut.

ECHO: Ist Ihnen die Entscheidung für Rüsselsheim nach 14 Jahren beim DTV Hannover leicht gefallen?

Westermann: Jein. Es war auf der einen Seite schwer, weil ich aus kleinen Anfängen einiges aufgebaut habe. Andererseits bin ich gerade 30 geworden, und es war jetzt mal Zeit für was Neues, zumal ich noch ledig bin, so dass mir der Ortswechsel nicht schwer fiel. In den Gesprächen mit dem RRK habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt, und es war schnell klar: Wenn ich weggehe, dann nach Rüsselsheim.

ECHO: Sie waren jetzt zwei Tage in der Opelstadt zu Übergabe-Gesprächen mit Ihrem Vorgänger. Was haben Sie besprochen?

Westermann: Wir haben viel über die Mannschaft gesprochen, Informationen zu den Spielerinnen und Gegnern ausgetauscht. Ich habe erfahren, was taktisch gelaufen ist und wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Benedikt ist mir in der Übergangszeit sehr behilflich und bemüht sich, mir einen guten Start zu ermöglichen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

ECHO: Sie haben gesagt, die Aufgabe in Rüsselsheim sei der nächste bedeutende Schritt in Ihrer Laufbahn als Hockey-Trainer. Welche Schritte sind noch denkbar, welche Ziele setzen Sie sich in Ihrem Beruf?

Westermann: Ich möchte gerne den Diplom-Trainerschein des Deutschen Olympischen Sportbundes an der Sporthochschule in Köln machen − berufsbegleitend. Als Bundesliga-Trainer habe ich bessere Chancen, in diesen Studiengang reinzukommen. Darauf aufbauend würde ich gerne noch berufsbegleitend meinen Master in Leistungssport machen. Und dann kann ich mir vorstellen, wenn ich mich vielleicht in zwanzig Jahren nicht mehr auf dem Hockey-Platz sehe, dass ich in die Leistungssport-Management-Schiene reinrutsche.

ECHO: Hat Ihnen die RRK-Abteilungsleitung Zielvorgaben gemacht?

Westermann: Nein, überhaupt nicht. Da sind alle Beteiligten sehr entspannt und sehr realistisch. Ihnen ist klar, dass erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit nötig ist. Ich soll die Mannschaft weiterentwickeln, und das ist auch mein großes Ziel. Das Potenzial ist sehr groß, alle können noch einen Riesenschritt nach vorne machen. Für die nächsten Jahre ist noch viel drin, wenn wir die Mannschaft zusammenhalten können.

ECHO: Welche Art des Hockeyspiels bevorzugen Sie?

Westermann: Ich bin ein Freund des Angriffshockeys. Aggressives Tempohockey mit viel Dynamik und viel Bewegung − auch ohne Ball − finde ich toll. Aber ohne gute Defensive kann man wichtige Spiele oder Meisterschaften nicht gewinnen.

ECHO: Welchen Trainertypen verkörpern Sie? Eher Jürgen Klopp oder eher Thomas Schaaf?

Westermann: Ich würde mich eher zu Jürgen Klopp einordnen. Das ist mein Trainer-Vorbild. Ich bin auch ein sehr emotionaler Mensch und gehe auf der Bank voll mit. Und wie Jürgen Klopp finde ich es wichtig, eine gute Struktur vorzugeben und die Spieler vor jeder Partie immer wieder neu einzustellen. Mir gefällt Klopps Philosophie gut, mit Handlungszielen zu arbeiten und von Spiel zu Spiel zu denken. Wenn ich die Handlungsziele erreiche, dann kommt am Ende auch der Erfolg.

ECHO: Der RRK hat nicht viel Geld, die 15 deutschen Meistertitel der Frauen wurden dank der guten Jugendarbeit geholt. Ist ein DM-Titel auf diesem Weg heute noch möglich, oder braucht man mittlerweile eine dicke Geldbörse, um ganz vorne zu landen?

Westermann: Ich bin überzeugt davon, dass es noch geht. Eine gute Jugendarbeit ist das beste Fundament, auf dem man arbeiten kann. Wenn jedes Jahr vier oder fünf talentierte Jugendliche nachkommen und die von etablierten Spielerinnen noch weiter geformt werden, hat man irgendwann eine Riesenbreite und eine hohe Qualität. Junge, erfolgshungrige Spielerinnen, geführt von Routiniers, die sich mit dem Verein identifizieren und sich für den Verein zerreißen − mit dieser Mischung hat man in der Amateursportart Hockey gute Chancen, was zu erreichen, auch gegen finanzstärkere Klubs.

ECHO: Sie haben Frauen- und Männerteams trainiert. Gibt es da Unterschiede? Sind Frauen leichter zu trainieren als Männer oder schwerer?

Westermann: Anders. Unterschiede gibt es vor allem im Umgang und der Ansprache. Ich glaube, ich bin eher ein Frauentrainer, weil ich sehr emotional bin und oft das Gespräch mit den Spielerinnen suche, um sie so zu motivieren, dass sie das Beste auch sich rausholen. Bei Männern ist es nicht notwendig, dass man sie so ganz emotional anspricht, die sind in der Regel pragmatischer. Unterschiedlich ist auch der Umgang mit Konflikten. Männer schreien sich auch mal an auf dem Platz, trinken aber danach noch ein Bier zusammen. Bei Frauen kochen die Konflikte manchmal länger unter der Oberfläche. Bei meiner neuen Mannschaft ist aber mein erster Eindruck, dass die Dinge offen und klar angesprochen werden − und dann ist es auch erledigt. Das kenne ich von wenigen Frauenteams.

ECHO: Haben Sie einen sportlichen Traum? RRK-Coach Berti Rauth war schließlich auch Nationaltrainer ...

Westermann: Wenn man keine Träume hat, macht man was falsch, dann ist man satt. Durch Träume entwickelt man sich weiter und bleibt immer heiß. Ich habe Träume − aber ich verrate sie nicht. 


Wachwechsel mit Nebengeräuschen

In Rüsselsheim wartet auf Westermann als Nachfolger von Trainer Schmidt-Busse eine "spannende Geschichte"

Von Hans-Joachim Leyenberg (aus "FAZ" vom 25. September 2012)


"Das wird eine sehr spannende Geschichte." Eine Anspielung von Benedikt Schmidt-Busse auf die Zeit nach ihm. Bis Ende Oktober ist er noch der Trainer der erstklassigen Hockey-Damen des. Rüsselsheimer RK. Sein Nachfolger wird Florian Westermann. "Mit seinen dreißig Jahren ist er eine Ecke jünger als ich", betont Schmidt-Busse. Wie er es sagt, hört es sich so an, als sei es ein Vorteil für den neuen Übungsleiter am Main. Schmidt-Busse ist gerade mal sechs Jahre älter. Ein junger Familienvater, der "zugunsten von mehr Familienleben" gekündigt hat. Hamburg wird die neue Hockeybleibe. Beim UHC wird er hauptamtlicher Jugend-Trainer, sich auch um die Trainerausbildung kümmern. Ein überschaubares Arbeitsfeld, verglichen mit dem Pensum in Hessen. Hier war er außerdem Honorartrainer des Hessischen Hockey-Verbandes (HHV). In letzter Zeit setzte es Kritik der neuen Führungsspitze des HHV an der Kombination von Vereins- und Landestrainer. Es gab den massiven Vorwurf der Spielerabwerbung Richtung Rüsselsheim. "Das kann ich nicht nachvollziehen", sagt Martin Müller, Hockey-Abteilungsleiter des RRK, noch im Beirat des HHV, früher dessen Zweiter Vorsitzender. Für Schmidt-Busse entspringe die Haltung des HHV einer "Robin-Hood-Mentalität" zum Schutze der Vereinslandschaft. Für Spielerinnen mit höheren Ambitionen habe Rüsselsheim als einziger Bundesligastandort nun mal eine Sogwirkung auch ohne sein Zutun. Wenn man diese Konzentrierung nicht wolle, breche die Spitze weg.

Florian Westermann bekennt sich zum Spitzensport. Er selbst hat es als Abwehrspieler mit dem DTV Hannover auf dem Feld bis in die Zweite, in der Halle in die Erste Bundesliga gebracht. Momentan betreut er die erste Herrenmannschaft des DTV, dazu die weibliche Jugend, A-Jugend und A-Mädchen im DTV. Er geht davon aus, auch weiter Co-Trainer des weiblichen C-Kaders des Deutschen Hockey-Bundes zu bleiben. Er kennt die U21-Nationalspielerinnen des RRK, sie wiederum kennen ihn. Ob es auch zum Engagement beim HHV kommt? Bisher, so Westermann, habe es "lose Gespräche gegeben". Müllers Position: "Wenn es uns tangiert, haben wir Priorität."

Rund vier Monate hat die Suche beim RRK nach einem Nachfolger für Schmidt-Busse gedauert. Dieser hat Westermann empfohlen, so wie Berti Rauth, Schmidt‑Busses Vorgänger, sein Fürsprecher war. Westermann versteht den Wechsel nach Rüsselsheim als "Riesenchance und Riesenaufgabe, eine junge Mannschaft mit Riesenpotential und Riesenperspektive zu übernehmen". Das ist es, was Schmidt-Busse eine "sehr spannende Geschichte" nennt. Er hat die Jahre des Umbruchs im Team eingeleitet, "begleitet nicht von Tönen der Harmonie", registriert inzwischen "eine gefestigte Entwicklung" in der Bundesliga. Vor drei Jahren spielte man noch gegen den Abstieg, in dieser Saison könnte das Erreichen der Endrunde ein realistisches Ziel werden. Zwei Doppelspieltage sind absolviert, die Abschiedstournee mit Schmidt-Busse an der Seitenlinie währt noch fünf Spiele. Der letzte Einsatz für die Damen des RRK wird am 13. Oktober im Heimspiel ausgerechnet gegen den UHC Hamburg fällig. Eine Woche danach geht die deutsche Jugend-Meisterschaft in ihre entscheidende Phase. Mit Schmidt-Busse.

Der Nachwuchs ist das Kapital des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. "Demnächst steht eine weitere Verjüngung des mit einem Durchschnittsalter von zwanzig Jähren ohnehin jungen ersten AK-Teams an: Zwei U16-Nationalspierinnen vom Jahrgang 96, die künftig in der deutschen U18 spielen, verstärken die ersten Damen. So lässt sich verschmerzen, dass Mannschaftskapitänin Eva Frank für die Hallenrunde passen muss. Ihr Biologiestudium setzt sie in Südafrika fort. Wenn die Feldsaison beginnt, will sie wieder für den RRK stürmen. Bis dahin wird sie hören, wie es sich angelassen hat mit dem Neuen an der Außenlinie. Bei Schmidt-Busse wussten alle, woran sie waren. Eva Frank charakterisiert ihn als "bestens organisiert, sehr engagiert". "Natürlich" bedaure man seinen Abschied. Wenn es soweit ist, werde sich die Mannschaft was einfallen lassen. Westermann kann sich auf eine kreative Gemeinschaft gefasst machen. Diese wiederum auf einen innovativen. Trainer. "Das hat seinen Charme", findet Martin Müller. "Er ist jung und unabhängig, auf dem neuesten Stand der Entwicklung auf dem Trainer-Sektor, man gratuliert uns zu unserer Wahl." Vielleicht gelingt Westermann in einer Zeit des Aufbruchs nach dem Umbruch, was Schmidt-Busse nicht vergönnt war: einen Titel zu holen. Wenn es so kommen sollte, ginge eine Saat auf, die Benedikt Schmidt-Busse gesät hat. "Benes" Bilanz seiner Rüsselsheimer Jahre: "Eine tolle Hockey-Abteilung."


"Eine Traumaufgabe"

Hockey – Florian Westermann ist neuer Trainer der RRK-Frauen

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19. September 2012)
 

Benedikt Schmidt-Busse hatte bekanntlich aus persönlichen Gründen seine Tätigkeit für die Rüsselsheimer bereits während der vergangenen Feldsaison aufgekündigt. Eine Kündigung, die allerdings angesichts der vertraglich festgelegten Frist erst zum 31. Oktober wirksam wurde.

Früh wies RRK-Hockeychef Martin Müller darauf hin, dass sich die Suche nach einem Nachfolger schwierig gestalten könnte: "Gute Hockeytrainer sind rar gesät und oftmals zudem an ihren Standort gebunden", erklärte Müller seinerzeit. Bis zum Beginn der Punktrunde in der Feld-Bundesliga konnte die Nachfolgefrage nicht gelöst werden, weshalb Schmidt-Busse seinen Vertrag mit dem RRK bis zum letzten Tag erfüllen muss.

Er betreute das Team am Wochenende zum Start bei Schwarz-Weiß Neuss (3:3) und Rot-Weiss Köln (2:3) und wird in den restlichen sieben Spielen bis zur Pause im Feld die Verantwortung tragen. Sein letzter Einsatz für den RRK ist am 14. Oktober das Heimspiel gegen den UHC Hamburg, jenen Verein, für den er künftig im Jugendbereich arbeitet.

Die Vorbereitung auf die Runde in der Hallen-Bundesliga Süd wird danach unter dem Kommando des neuen Trainers Florian Westermann laufen. Im Gespräch mit dem ECHO unterstrich er gestern, dass dies für ihn "eine Traumaufgabe" darstelle. "Ich freue mich wirklich unheimlich auf meine Arbeit in Rüsselsheim. Für mich bedeutet dies den nächsten bedeutenden Schritt in meiner Laufbahn als Hockeytrainer", sagte Westermann.

Vor vier Jahren hatte er die A-Lizenz des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) erworben, war seitdem als Nachwuchscoach für den Niedersächsischen Verband sowie als Co-Trainer verschiedener weiblicher Jugend-Nationalteams des DHB tätig. Sein Heimatverein ist der DTV Hannover, für den er bis vor einem Jahr noch selbst aktiv spielte. Derzeit trainiert Westermann die in der Regionalliga spielende erste Herrenmannschaft des DTV.

Erst vor wenigen Tagen vollendete Westermann sein 30. Lebensjahr. Durch seine Tätigkeit für die Auswahlmannschaften kennt er seinen Vorgänger bestens. Und die ersten Kontakte mit dem RRK wurden durch Vermittlung von Benedikt Schmidt-Busse hergestellt. "Ich will nun nahtlos an Benedikts hervorragende Arbeit anknüpfen", sieht Westermann voller Euphorie der neuen Aufgabe entgegen.

Einige Rüsselsheimer Spielerinnen kenne er bereits aus den Auswahlmannschaften. Er freut sich auf "ein junges und leistungswilliges Team", mit dem er in der Hallenrunde "einen weiteren Schritt nach vorne" machen will und "vielleicht auf Anhieb auch wieder im Konzert der ganz Großen" mitzuspielen hofft.

Das deutsche Team für die Hallenhockey-Europameisterschaft 2010 in Duisburg (hinten: Co-Trainer Florian Westermann, Teammanagerin Nina Lemmen, Physiotherapeutin Sylvia Bach, Anneke Böhmert, Kim Platten, Karoline Amm, Anke Brockmann, Co-Trainerin Lisa Jacobi, Bundestrainer Marc Herbert; vorn: Gylla Rau, Laura Keibel, Lotta Hof, Luisa Steindor, Frederike Warnholtz, Janina Totzke, Greta Gerke, Rebecca Landshut)

Florian Westermann wird sich zunächst ganz auf seine Aufgabe als Trainer der RRK-Frauen konzentrieren. Eine zusätzliche Tätigkeit für den Hessischen Hockey-Verband (HHV), wie bisher bei Benedikt Schmidt-Busse der Fall, sei zwar langfristig nicht ausgeschlossen, vorerst allerdings kein Thema. Dies bestätigt auch RRK-Hockeyabteilungsleiter Martin Müller: "Diese Rumeierei mit dem HHV haben wir uns erst mal gespart." Müller ist durch die Vertragsunterschrift von Florian Westermann nach eigener Aussage "eine schwere Last" genommen. "So eine Trainersuche im Spitzenbereich des Hockeys ist nicht einfach und beschäftigt einen schon enorm", sagt er.

Sechs bis sieben Kandidaten hätten zur Auswahl gestanden. Einige seien schnell durchs Raster gefallen. Mit den anderen wurden viele intensive Gespräche geführt. Die Wahl fiel schließlich auf Florian Westermann, der in der Bundesliga zwar noch ein relativ unbeschriebenes Blatt ist, sich des Vertrauens seines neuen Chefs aber gewiss sein kann. Müller: "Ähnlich wie damals Benedikt Schmidt-Busse zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung ist auch Florian ein junger Trainer, der genau weiß, dass die Aufgabe beim RRK für ihn eine Riesenchance darstellt. Die muss er nun beim Schopfe packen."


Florian Westermann neuer Trainer beim RRK

Aus "www.hockeyliga.de" vom 18.09.2012

Wie der Verein jetzt bekannt gab, wird am dem 1. November der Hannoveraner Florian Westermann beim Rüsselsheimer RK die Nachfolge des scheidenden Damentrainers Benedikt Schmidt-Busse antreten. Der 30-Jährige war zuletzt beim DTV Hannover Sportlicher Leiter des weiblichen Bereichs und ist zudem Co-Trainer der U21-Juniorinnen des Deutschen Hockeybundes.

"Wir erhoffen uns, eine ähnlich konstruktive und kontinuierliche Zusammenarbeit mit Florian Westermann zu führen wie mit seinem Vorgänger", so der RRK. Westermann selbst freut sich über die Möglichkeit, bei einem Verein wie dem RRK Verantwortung übernehmen zu können: "Natürlich fällt es mir nicht leicht, nach 14 Jahren beim DTV und viel Aufbauarbeit jetzt den Verein zu wechseln. Aber wir haben einige gute Gespräche geführt, und für mich ist es auch ein wichtiger und entscheidender Schritt nach vorn. Benedikt, den ich gut kenne, hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Und ich komme jetzt, um weiter sicherzustellen, dass diese tolle junge Mannschaft weiter mit Talenten aus dem Jugendbereich ergänzt werden kann." Westermann wird neben den hockeyliga-Damen auch die 2. Damen und die weibliche Jugend B verantworten.

Benedikt Schmidt-Busse hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, den Verein auf eigenen Wunsch verlassen und zumindest zeitweise etwas kürzer treten zu wollen. Ab der kommenden Hallensaison wird der 35-Jährige das Jugend-Trainerteam des UHC Hamburg verstärken.


"Er kennt das Geschäft"

NACHGEFRAGT   Florian Westermann trainiert ab 1. November RRK-Bundesliga-Damen

Von Stephen Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 19.09.2012)
 

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Florian Westermann wird ab 1. November Benedikt Schmidt-Busse, der bekanntlich auf eigenen Wunsch ausscheidet, beim Rüsselsheimer RK (RRK) als Cheftrainer des Damenhockey-Bereichs ablösen. Alter und neuer RRK-Bundesligacoach kennen sich gut, sind doch beide als Co-Trainer der deutschen U21-Juniorinnen tätig. Daher ist Westermann auch für einige Rüsselsheimer Spielerinnen kein Unbekannter.

"Wir sind erst einmal froh darüber, dass wir diese Geschichte nach dem ganzen Gerangel aus dem Kreuz haben", wirkt Martin Müller erleichtert, obgleich sein ursprüngliches Vorhaben zunächst gescheitert ist. "Der Hessische Hockey-Verband will künftig die Landestrainerstellen vereinsunabhängiger besetzen", weist der Hockey-Abteilungsleiter des Ruderklubs darauf hin, dass Westermann, zu dem erstmals im April Kontakt aufgenommen worden war, Schmidt-Busse im HHV nicht beerben wird. Der RRK bestreite daher das Salär für den gebürtigen Hannoveraner alleine aus seinem Budget. "Einen Sponsor gibt es nicht", erklärt Müller, der dem ehemaligen Erstligaspieler des DTV Hannover gute Arbeit zutraut. "Wie sich das alles entwickeln wird, kann man natürlich nicht voraussagen. Aber grundsätzlich kennt Westermann das Geschäft", betont Müller.

Der RRK-Abteilungsleiter weist damit auf die Trainer- und Funktionärslaufbahn des 30-Jährigen hin. Denn neben der Tätigkeit als Co-Trainer der DHB-Juniorinnen ist Westermann beim DTV Hannover seit 2009 Sportlicher Leiter des weiblichen Hockey-Bereichs und trainiert dort das erste Herrenteam (Feld-Regionalligist/Hallen-Zweitligist). Der A-Lizenz-Inhaber war zudem von 2008 bis 2010 Co-Trainer der deutschen U16-Juniorinnen und wurde 2010 als Assistenzcoach des Damen-A-Kaders Dritter bei der Hallen-Europameisterschaft in Duisburg.

"Ich freue mich auf diese neue tolle Aufgabe und will die erfolgreiche Arbeit von Benedikt fortsetzen. Der RRK verfügt über ein junges Team mit viel Entwicklungspotenzial", sagt Westermann, der im Verlaufe des Oktobers nach Rüsselsheim umziehen wird. Als "freudige Aufregung" beschreibt er das Gefühl, die Nachfolge von Schmidt-Busse und des in Rüsselsheim legendären Berti Rauth anzutreten. Daher fühle er sich auch geehrt, dass man auf ihn zugekommen sei. "Ich habe dem Angebot von Anfang an aufgeschlossen gegenübergestanden, da der RRK ein toller, traditionsreicher, aber auch familiärer Klub ist, wie ich das am DTV Hannover schätze", sagt Westermann, der aber nach 14 Jahren eine neue Herausforderung sucht. "Ich bin am Sonntag 30 Jahre alt geworden. Ich denke, ein guter Zeitpunkt, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen."