Schon in der vorjährigen Generalversammlung erklärte Dr. Renker, daß er aus
beruflichen Gründen den Vorsitz nicht mehr wie bisher weiterführen könne. Mit
der Wahl von Josef Saar zum zweiten und geschäftsführenden Vorsitzenden fand man
damals eine glückliche Lösung dieses Problems. In der Vorstandssitzung vom
1.10.1954 hat dann Dr. Renker gebeten, ihn von der Leitung des Klubs und den
damit verbundenen Verpflichtungen zu beurlauben, da ihm dies durch
Arbeitsüberlastung in seiner Praxis, wie auch gesundheitlich nicht mehr möglich
sei. Gemäß unseren Satzungen übernahm der 2. Vorsitzende Josef Saar, der sich
zwischenzeitlich sehr gut in den „Innendienst" des Klubs eingearbeitet hatte,
die Führung des Vereins. Auch in der letzten Vorstandssitzung betonte Dr. Renker,
daß er keinesfalls mehr das Amt des ersten Vorsitzenden übernehmen könne. Diesem
Entschluß blieb er auch in der Generalversammlung treu.
Mit Dr. Renker verlieren wir einen Vorsitzenden comme il faut, der über 25 Jahre
seinem Verein angehört, jahrelang die oberste Verantwortung freudig getragen hat
- und - sich jetzt aber nach Ruhe sehnt. Der Klub hat seinen Wunsch respektiert.
In der Zeit tiefsten Niederganges, als der RRK noch schwer unter den
Auswirkungen des Krieges litt, nahm er 1949 das Steuer des Vereinsschiffes in
seine starken Hände und manövrierte es mit vorzüglicher Geschicklichkeit an
allen Klippen vorbei. Zusammen mit Dr. Georg von Opel gab er der
Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim immer neue Impulse, dämpfte und
schlichtete aber auch dort wo es erforderlich war. Sowohl während des von
höchsten Erfolgen gekrönten steilen Aufstiegs der 1. Seniorenklasse als auch
später nachdem der RRK, unter eigener Flagge startete, begleitete Dr. Renker
Sonntag für Sonntag seine Mannschaften und wurde somit eine allseits bekannte
Persönlichkeit auf allen deutschen Regattaplätzen. Mit sicherem Blick für die
Notwendigkeiten forcierte er die Renovierung des Klubhauses und damit verbunden
den stetigen Wiederaufbau und die wirtschaftliche Festigung des Klubs.
Der RRK dankt an dieser Stelle nochmals seinem scheidenden Präses für die
jahrelange aufopferungsvolle Arbeit zum Wohle des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.
Möge Dr. Renker auch „im Ruhestand" dem Verein - wenn es erforderlich ist -
seine große Erfahrung oder sein Redetalent zur Verfügung stellen, auf daß das
RRK-Schiff auch weiterhin flotte Fahrt macht.