Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (1990)   

Dr. Dietmar Klausen

Der (Hockey-)Erfolg hat seinen Preis

RRK-Vorsitzender Dr. Klausen eröffnet die Diskussion um die Zukunft des Vereins

Aus "Main-Spitze" vom 03.01.1990
 

gar. — Rüsselsheim schmückt sich immer noch gern mit dem Attribut Sportstadt. Und neben den Autos waren es in der Tat ja auch sportliche Höchstleistungen, die den Namen der Stadt in der ganzen Bundesrepublik und darüberhinaus bekannt machten. Nicht unwesentlich dazu beigetragen hat der Rüsselsheimer Ruder-Klub mit seiner Hockeyabteilung. Waren es früher die Männer, verbuchten zuletzt die jungen Damen einen Erfolg nach dem anderen. Sie wurden Weltmeister, Deutsche Meister, Süddeutsche Meister und Hessenmeister. Doch die Medaille hat zwei Seiten: Die sportlichen Erfolge der Hockeyspielerinnen und -Spieler, der Kleinen genauso wie der Großen, werden zunehmend das existenzbedrohende Problem des RRK, heißt es in einem Beitrag, den der 1. Vorsitzende Dr. Dietmar Klausen für die jüngste Ausgabe der "RRK-Mitteilungen"  verfaßte.

Bedingt durch das jährliche Defizit lebt die Hockeyabteilung quasi von der Hand in den Mund; die Einnahmen decken bei weitem nicht die Ausgaben. So kann aus den Einnahmen eines Bundesliga-Heimspiels beispielsweise nicht einmal ein aus Berlin angereistes Schiedsrichtergespann finanziert werden. Andererseits möchte man auch als im Vergleich zur Konkurrenz aus Frankfurt, München und Köln „armer" Verein künftig sportlich genauso erfolgreich bleiben. Ein Dilemma, aus dem es nur wenige Auswege gibt.

Dr. Dietmar Klausen, nicht nur im RRK an der Spitze, sondern hier beim Anrudern 1986 auch im Achter am Schlag (Dr. Dietmar Klausen, Wilfried Hoffmann, Werner Alt, Jochen Zimmermann, Klaus Köppen, Rudi Müller, Lutz Dörsam, Rudi Reitz)

Drei Möglichkeiten führt der RRK-Präsident an: Man könnte beispielsweise das sportliche Engagement des Vereins überall dort reduzieren, wo es auf Dauer nicht mehr finanzierbar ist. Das hieße aber Rückzug aus den Bundesligen und damit Abschied vom Leistungssport. Eine zweite Möglichkeit: Die Beiträge für die Aktiven werden drastisch erhöht. Es könne nicht angehen, schreibt Dr. Dietmar Klausen, daß der RRK und die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen lediglich dazu benutzt wird, um persönlichen sportlichen Ruhm einzufahren - ohne Verpflichtung. Stadtverordnetenvorsteher Siegbert Reinig sprach bei der Sportlerehrung im Dezember davon, daß die Betreuung eines aktiven Sportlers monatlich zwischen 26 und 28 Stunden in Anspruch nimmt. Demzufolge betreue der RRK seine Aktiven für einen Stundensatz von 60 bis 90 Pfennige. Ein Vorstand, der dies weiterhin akzeptiere, handele vereinsschädigend, lautet daher das Fazit des Vorsitzenden.

Möglichkeit Nummer drei: Der RRK verkauft sich und wird Werbeträger. Dies aber würde bedeuten, Erfolg und Mißerfolg wären künftig von der Höhe der dem Verein zufließenden Mittel abhängig. Darüberhinaus würde der RRK zumindest in Teilbereichen in einen Wirtschaftsbetrieb verwandelt. Alles andere hieße, weitermachen wie bisher. Ganz nach dem Motto, irgendwie wird es sich schon fügen. Für den Vorsitzenden würde das aber auch bedeuten, daß der RRK weiterhin wie eine Wegwerfflasche behandelt wird: Ex und hopp, kein Nutzen mehr, also Austritt.

Die Zukunft wird zeigen, welchen Weg der RRK nimmt. Die Diskussion um den Kurs jedenfalls ist eröffnet.