Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Detlev Welters

 

 

"Mini"-Produktmanager Detlev Welters

Größer, schwerer, teurer und voll mit modernstem Zubehör: Die Neuauflage des britischen Klassikers Mini rollt an

Von Michael von Klodt (aus "Focus online" vom 28.08.2000)

Wie mini muss ein Mini sein? Wenn BMW Ende September auf dem Pariser Autosalon seinen neuen Kleinwagen präsentiert, trägt der zwar den Namen der britischen Auto-Legende. Deren herausragendes Merkmal freilich hat er verloren: die geringe Außenlänge. Mit 3,60 Metern hat der künftige Mini gegenüber dem seit 41 Jahren produzierten Klassiker einen satten halben Meter zugelegt. Das in Oxford gebaute Auto ist damit zwei Zentimeter länger als die Mercedes-A-Klasse und misst gut sieben Zentimeter mehr als ein Opel Agila.

Ein dickes Ding, dieser Maxi-Mini. Leer wird er mindestens 1.040 Kilo wiegen – ungefähr das, was sein Vorgänger als zulässiges Gesamtgewicht ausweist. Aber schließlich gelten im neuen Jahrtausend strengere Sicherheitskriterien als anno 1959. Kopf- und Seitenairbags gehören ebenso zum Standard wie ordentliche Knautschzonen.

Das geriet während der Entwicklung zum Problem, weil ein anderes Merkmal des Winzlings unbedingt beibehalten werden sollte: die weit außen platzierten Räder. Erst der Einsatz hochfester Stähle und modernster Metallverbindungen ("Tailored Blanks") löste das Dilemma.

Teures High-Tech. Trotzdem möchte BMW natürlich Gewinne erwirtschaften mit diesem britischen Markenjuwel, das nach dem Rover-Desaster in bayerischem Besitz verblieb. "Man kann mit diesem Auto gutes Geld verdienen – mehr als mit anderen Kleinwagen", glaubt Produktmanager Detlev Welters. Mit Chromapplikationen, Lederfarben nach Wunsch und einer langen Ausstattungsliste kann der Mini-Motorist mehr Individualität einbauen als bei konkurrierenden Autos dieser Größenordnung – und die entsprechende Barschaft zu BMW tragen.

Von dem zuerst angepeilten Basispreis von 30.000 Mark haben sich die Marketingstrategen dann aber doch verabschiedet. Nach aktueller Planung soll das 90 PS starke Einstiegsmodell für 27.000 Mark zu haben sein – und etwa 60 Prozent der angepeilten 100.000 Kunden jährlich bedienen. Um Käufer mit schlankem Geldbeutel nicht ganz zu verprellen, greifen die Mini-Macher auf eine Lösung zurück, die Porsche einst ersonnen hat: "Wer den Wagen billiger will, muss ihn dann eben gebraucht kaufen."

Serienmäßig an Bord sind Extras wie Funk-Fernbedienung und höhenverstellbares Lenkrad. Der dicke, griffige Steuerkranz lenkt die Vorderräder über ein elektrohydraulisches System. Dieses ist so programmiert, dass der neue Mini trotz Übergewicht dem Fahrer ein kartartiges Fahrverhalten vermittelt.

Schließlich, und das ist die dritte Säule des glorreichen Image, soll das Auto auch künftig als jener tapfere Sportwagen gelten, der von 1965 bis 1967 die Rallye Monte Carlo gewann und als "Kleiner, der die Großen überholt" zu Weltruhm fuhr.

Wer die ganz Großen überholen will, darf im 115 PS starken Cooper Platz nehmen – oder besser gleich im Cooper S, den ein Turbomotor mit 164 PS antreibt. Optisch sind die Super-Minis an den farblich abgesetzten Dächern zu erkennen, akustisch am kraftvollen Sound: Lange tüftelten die Ingenieure an der satten Geräuschkulisse des S-Typs.

Die anderen Versionen kommen deutlich zurückhaltender daher. "Keine Mutter kann mit einem brüllenden Auto ihre Kids von der Schule abholen", vermutet Welters. 

Der Nachwuchs darf auf den hinteren Einzelsitzen Platz nehmen, die – weil die Radkästen viel Platz benötigen – deutlich nach innen zusammengerückt sind. Vorn können auch Menschen mit langen Beinen entspannt reisen: "Stewardessen, die wegen zu vieler Mängel vom alten Mini auf einen Golf wechselten", beschreibt Welters den Prototyp jener polyglotten Kundschaft, die er zurück- oder neu gewinnen will. Den Fahrersitz kann sie so weit zurückschieben, wie es notwendig scheint. Und zwar ganz ohne Werkzeug. "Beim alten Mini", erinnert sich Welters, "feilten viele Fahrer den Anschlag einfach ab."


MINI COOPER S

Macho-Mini

Von Frank Wald (aus "Spiegel online" vom 20.03.2002)

Mini lässt die Muskeln spielen. 163 PS hat die britische BMW-Tochter unter die kurze Haube des neuen Cooper S gepackt. Dazu ein Sechsganggetriebe, Sportfahrwerk und breitere Reifen - fertig ist das Go-Kart für die Landstraße. Ab Juni fährt der Mini-Maximus zu den Händlern.

"Mit Kirchboot und Barke bei Ebbe und Flut" - Ruderwanderfahrt des Ruderklubs am Baldeneysee und des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 auf der Weser von Bremerhaven nach Vegesack und ins Teufelsmoor. Hier Abfahrt des Kirchboots in Brake (Werner König, Detlev Welters, Wolfgang Orlowski, Karl Heinz Ampütte, Christian von Schneidemesser, Steuermann Dieter Korb, Helmut Gerds, Jochen Rudloff, Dr. Wolfgang Mack, Ulrich Claas, Uwe Hurlin)

Ganz so günstig wie auf der Kartbahn ist der Spaß mit dem Muskel-Mini allerdings nicht. Bei einem Anschaffungspreis von 19.800 Euro kann die Freude auch schnell wieder vergehen. "Ich hatte ursprünglich auch mal gedacht, beim Mini müsse alles klein sein", gibt Mini-Marketing-Mann Detlev Welters zu.

"Aber der Vorstand orientiert sich eben am BMW-Niveau." Tatsächlich, mit einigen Extras aus der langen Aufpreisliste wie etwa Glasschiebedach (800 Euro), Klimaanlage (900 Euro), Multifunktionslenkrad (230 Euro), Kopfairbags (300 Euro) oder Xenon-Licht (500 Euro) aufgewertet, erreicht der Cooper S schnell Preisregionen, in denen auch schon ein 3er BMW (ab 20.600 Euro) zu haben wäre.

Absatzprobleme sehen die BMW-Leute deshalb aber kaum. Ganz im Gegenteil. Bei den im vergangenen Jahr eingeführten Modellen Mini One (90 PS) und Mini Cooper (115 PS) entwickelt sich die stärkere - und teurere - Variante gerade zum Bestseller. Mit dem neuen Modell Cooper S nun dürfen die deutschen Fans ohnehin erst durch die Kurven wedeln, wenn die Amerikaner versorgt sind. "Die sind jetzt schon ganz wild auf den Cooper S", sagt Welters. In den USA läuft der Verkauf bereits in diesem Monat an.

Auf den ersten Blick ist das neue Mini-Top-Modell von seinen harmloseren Brüdern kaum zu unterscheiden. Doch schon das "Luftloch" in der gewölbten Motorhaube signalisiert, das hier ein Kompressor-Motor für zusätzlichen Schub sorgt. Weitere "Sportabzeichen" sind in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger, Seitenschweller und Kühlergrillstreben sowie der Seitengrill mit "S"-Schriftzug und ein verchromter Tankverschluss. Von hinten verraten der mittig platzierte Doppelrohrauspuff mit Chromblenden und der Dachspoiler, dass hier gerade der Mini-Maximus überholt hat.

Im Innenraum unterstreicht der Cooper S seine herausragende Stellung durch jede Menge Alu-Applikationen. Sportsitze, Leder an Lenkrad und Schaltknauf sowie Einstiegsleisten aus Aluminium mit "Cooper S"-Schriftzug suggerieren einen sportlichen Eindruck.

Entsprechend in Form sollten aber auch die Fondpassagiere sein. Denn die beiden hinteren Plätze sind zwar durch die Easy-Entry-Funktion der Vordersitze gut zu erreichen, lange aushalten wird es dort wohl kaum jemand. Soll aber auch keiner. Der einzig richtige Platz im Mini Cooper S ist natürlich hinterm Steuer.

Schon der Dreh am Zündschlüssel lässt aufhorchen. Das zirpende Ansauggeräusch des Kompressors, ein Resonator im Zwischenschalldämpfer sowie Auspuffrohre mit größerem Durchmesser verleihen dem kleinen Kraftpaket ein sonores Tremolo, das auch akustisch den sportlichen Anspruch unterstreicht, ohne dabei nervig zu wirken. Der lange Radstand und die kurzen Überhänge, die breite Spur und der tiefe Schwerpunkt stellen schon nach den ersten Kilometern das bekannte Go-Kart-Feeling her.

Nur eben mit dem Komfort eines modernen Pkw. Das eigens für den Cooper S entwickelte Sportfahrwerk ist straff, aber ausreichend kommod, abgestimmt und macht den Power-Mini zusammen mit dem gut gestuften und knackig zu schaltenden Sechsganggetriebe sowie der präzise geführten elektrohydraulischen Lenkung zum Kurventänzer.

Damit er dabei keine Kapriolen schlägt, verlässt der Cooper S das Werk auf 16-Zoll-Rädern mit 195er-Reifen, die im Falle einer Panne Notlauf-Eigenschaften entwickeln. Zur serienmäßigen Sicherheit gehören außerdem vier Scheibenbremsen, ABS, elektronische Bremskraftverteilung sowie eine automatische Traktionskontrolle. Das elektronisch geregelte Stabilitätsprogramm DSC (ESP) gibt es zwar nur gegen Aufpreis, ist aber eigentlich nicht nötig.

Der Wagen liegt auch bei beherzter Fahrweise satt und sicher auf der Straße und reagiert absolut gutmütig.

Maximal gibt sich der Mini allerdings beim Verbrauch. Die von BMW angegebenen 8,4 Liter Supersprit im Durchschnitt überschritt unser Testwagen laut Bordcomputer locker um zwei bis drei Liter. Für einen 1.140 Kilo leichtes Auto nicht gerade ein Vorzeigewert. Ein Mini-Maximus gibt sich wohl nicht mit Minimum zufrieden.