Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Mandy Haase, Denise Klecker, Silke Müller


Silke Müller, Mandy Haase, Denise Klecker

 

 

"Die Abrundung eines goldenen Jahres"

Mandy Haase, Denise Klecker und Silke Müller mit den deutschen Hockeydamen "Mannschaft des Jahres 2004"

Wahl zur Mannschaft des Jahres für Hockeyspielerin Denise Klecker ein bewegender Moment

Das Gespräch führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 21.12.2004)
 

Mit der Wahl zur "Mannschaft des Jahres" hat der sensationelle Olympiasieg der deutschen Hockeydamen nachträglich weitere Aufwertung erhalten. Dieser Meinung ist auch die gebürtige Mainzerin Denise Klecker (32), die sich nach dem Athen-Coup inzwischen ganz ihrem Stammverein Rüsselsheimer RK widmet.


FRAGE: Glückwunsch zur Auszeichnung in Baden-Baden! War trotz der Goldmedaille damit zu rechnen?

KLECKER: Ich hatte erwartet, dass es zwischen den Handballern und uns eng wird, denn beide Teams haben in diesem Jahr wirklich Tolles geleistet. Ich denke, die Wahl ist diesmal zu Gunsten der Randsportarten und der Weiblichkeit ausgefallen. Beides freut mich riesig, denn gegen die Medienpräsenz anderer Sportarten hat man es sehr schwer.

FRAGE: Würden Sie sagen, dieser erste Platz ist - in Anlehnung an das olympische Turnier - verdient oder das Produkt glücklicher Umstände?

KLECKER: Verdient ist vielleicht etwas extrem; andere hätten es auch verdient gehabt. Zweifellos ist diese Auszeichnung etwas Besonderes, die Abrundung eines goldenen Jahres sozusagen. Wir sind auch nach Niederlagen wieder aufgestanden und haben so das Wunder von Athen vollbracht. Daher ist die Auszeichnung sicher berechtigt. Es gibt jedenfalls keinen Grund, sich nach dieser Wahl schlecht zu fühlen.

FRAGE: Was wird Ihnen von der Verleihung am intensivsten in Erinnerung haften bleiben?

KLECKER: Es ist schon ein bewegender Moment, wenn man da oben steht, der Name vorgelesen wird und man den Applaus empfängt. Das i-Tüpfelchen für mich war aber, als der Film unseres Physiotherapeuten Johannes Fetzer gezeigt wurde. Keine von uns wusste davon, und durch die sehr privaten Aufnahmen ist vieles aus der Erinnerung hervorgeholt worden. Etwa, wie man morgens mit der Goldmedaille um den Hals aufgewacht ist.

FRAGE: Wie hat sich der Abend entwickelt, als die TV-Kameras abgeschaltet waren?

KLECKER: Es war sehr schön, mit allen Sportlern gemeinsam zu feiern. Es gab eine Disco, aus der wir in den frühen Morgenstunden unser Hotel angesteuert haben. Es war ja Das Interview das erste Mal nach Athen, dass alle 16 Spielerinnen und unser Betreuerteam zusammen waren. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging´s nach Hause.

FRAGE: Glauben Sie, dass diese Auszeichnung dem Hockeysport hierzulande zu noch mehr Anerkennung verhilft?

KLECKER: Da dies eine sehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltung mit vielen Millionen Zuschauern ist, glaube ich schon, dass diese Ehrung dem deutschen Hockey nochmal einen Schub geben kann - zumal wir, glaube ich, wieder sehr sympathisch rübergekommen sind. Hockey dürfte spätestens jetzt kein Fremdwort mehr sein und wirkt fast schon etabliert.

FRAGE: Einige Spielerinnen, darunter Sie, waren mit dem, was der DHB nach dem Athen-Triumph in Sachen Vermarktung auf den Weg gebracht hat, nicht wirklich zufrieden. Hat sich Ihre Meinung geändert?

KLECKER: Nach einigen klärenden Gesprächen bin ich der Auffassung, dass der DHB wirklich sehr bemüht ist. Für uns war vieles einfach undurch- sichtig, was sich im Hintergrund so tut. Inzwischen ziehen alle an einem Strang, und auch ein neuer Hauptsponsor konnte ja gefunden werden. Ich wünsche mir einfach, dass auch weiterhin für das Hockey genau das Richtige passiert.

FRAGE: Sie haben ihre Länderspielkarriere nach Athen beendet. Befürchten Sie nicht, dass sich nach diesem Jahr und den vielen tollen Erlebnissen eine gewisse Leere einstellt?

KLECKER: Auf keinen Fall. Mit dem RRK haben wir im nächsten Jahr Großes vor. Wir haben zwei deutsche Meistertitel zu verteidigen, wollen wieder Hallen-Europapokalsieger werden und starten beim Landesmeister-Europacup auf dem Feld. Sportlich alles sehr, sehr reizvolle Aufgaben. Und zu den 30 Titeln, die unser Trainer Berti Rauth errungen hat, fehlen mir noch drei.


Aus "Main-Spitze" vom 20.12.2004:

Schumacher, Fischer und die goldenen Hockey-Damen

Keine Überraschungen bei Wahl zum "Sportler des Jahres" / Riesenvorsprung für Kanu-Königin

BADEN-BADEN - Birgit Fischer und Michael Schumacher, die Dauerbrenner im Kanurennboot und Formel-1-Boliden, sowie die jungen deutschen Hockey-Olympiasiegerinnen sind die "Sportler des Jahres" 2004.

Mannschaft des Jahres 2004 im Kurhaus Baden-Baden, Deutschlands Damen-Nationalmannschaft - Hockey-Olympiasieger in Athen 2004, und das mit RRK-Hilfe: Denise Klecker (1.v.r.), Mandy Haase (6.v.r.) und Silke Müller (3.v.l.).

Das Trio setzte sich bei der 58. Wahl der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK/Böblingen) durch, an der sich 1500 deutsche Sportjournalisten beteiligten. Vor 500 geladenen Gästen, darunter zahlreiche frühere und aktuelle Sportstars, wurden die Sieger am Sonntagabend im Kurhaus von Baden-Baden geehrt.

Am Ende eines ereignisreichen Sportjahrs - unter anderem mit Olympischen Spielen, Fußball-EM und Tour de France - setzte sich Schumacher mit 2460 Stimmen vor Langlauf-Gesamtweltcupsieger René Sommerfeldt (1842) und Radprofi Andreas Klöden (1752) durch, der als Tour-Zweiter überraschte. Der 35 Jahre alte Ferrari-Pilot wurde bereits zum siebten Mal Weltmeister, allerdings erst zum zweiten Mal nach 1995 "Sportler des Jahres". Der Kerpener verbringt derzeit traditionell seinen Familienurlaub in seinem Haus in Norwegen.

Birgit Fischer hatte in diesem Jahr ein sensationelles Comeback hingelegt und mit 42 Jahren in Athen bei ihren sechsten Sommerspielen ihren achten Olympiasieg eingefahren. Die bei Brandenburg/Havel lebende zweifache Mutter siegte aber nicht nur mit dem Vierer, sondern gewann auch noch Silber im Zweier. Bei der Traditionswahl lag sie mit 4282 Stimmen zum ersten Mal vorn - und das ganz deutlich: Eisschnellläuferin Anni Friesinger, die in Berlin die WM-Titel über 1000 und 1500 m holte, kam mit 1298 Stimmen auf Rang zwei vor Judith Arndt (1213), die sich als Straßen-Radweltmeisterin sowie als Olympia-Zweite empfohlen hatte. In Athen sorgte die Ausdauerspezialistin vor allem mit ihrem "Stinkefinger" auf der Zielgeraden für Schlagzeilen.

Birgit Fischer und Michael Schumacher folgten Schwimmerin Hannah Stockbauer und Radprofi Jan Ullrich, die im Vorjahr triumphiert hatten. Der erfolgreichste Motorsportler der Welt und die routinierteste Kanutin waren kürzlich auch bei der ZDF-Aktion "Unsere Besten - Sportler des Jahrhunderts" gewählt worden.

Bei der "Mannschaft des Jahres" setzte sich nach den Fußball-Weltmeisterinnen 2003 wieder ein Frauen-Team an die Spitze: Die Hockeyspielerinnen um Bundestrainer Markus Weise wurden für ihren völlig überraschenden Olympiasieg belohnt, den sie mit dem 2:1-Endspielsieg gegen den Topfavoriten Niederlande perfekt gemacht hatten. Das Team, zu dem auch Denise Klecker, Mandy Haase und Silke Müller vom Rüsselsheimer RK gehörten, gewann mit 3334 Stimmen vor dem Handball-Nationalteam (2937) der Männer, das im Endspiel von Athen verlor, sowie Fußball-Meister und Pokalsieger Werder Bremen (1582). Einen Achtungserfolg landete der FSV Mainz 05: der Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga belegte mit 1073 Stimmen den fünften Platz in der Mannschaftswertung. "Die Sieger sollen Vorbilder sein, echte Persönlichkeiten", betonte ISK-Chef Klaus Dobbratz das Motto der seit 1947 stattfindenden Wahl.