Von
Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12. Januar 2013)
Wie bei so vielen Rüsselsheimerinnen, spielte auch bei Celina Hocks zu Beginn
ihrer Laufbahn Berti Rauth eine große Rolle. Die ehemalige Trainer-Ikone des RRK
hatte 2004 an der Grundschule in Nauheim eine Hockey-Arbeitsgemeinschaft
initiiert. Wie an anderen Schulen in Rüsselsheim und Umgebung, galt es auch
dort, Mädchen für diesen Sport zu sichten und zu begeistern.
Klar, dass dem
geübten Auge des früheren Frauen-Bundestrainers nichts entging. Er konnte bei
solchen Maßnahmen relativ schnell die Spreu vom Weizen trennen. Also erkennen,
wer für das Spiel mit dem krummen Schläger prädestiniert ist.
Die achtjährige
Celina Hocks zog damals noch als Schwimmerin beim Rüsselsheimer Schwimm-Club (RSC)
ihre Bahnen. Irgendwann konnte sie dann aber Berti Rauths Argumenten nicht mehr
widerstehen.
Folglich meldeten
sie ihre Eltern 2005 in der Hockey-Abteilung des RRK an. In den ersten Spielen
stand sie noch im Tor der Mädchen, doch schon bald hatte sie davon genug und
wechselte ins Feld. Seitdem geht sie als Stürmerin auf Torejagd.
Heute ist Celina
Hocks ein Teenie von 16 Jahren und auf 1,76 Meter gewachsen. In Rüsselsheim geht
sie zur Immanuel-Kant-Schule mit Ziel Abitur. Auf dem Hockeyplatz hat sie sich
die ersten sportlichen Meriten längst verdient. Nicht ohne Grund wurde sie von
Nachwuchs-Bundestrainer Markku Slawyk in den Kader der deutschen U16-Auswahl
berufen.
Beim traditionellen
Vier-Nationen-Turnier an Ostern, das 2012 in Hannover ausgetragen wurde, ging es
gegen England (5:0), Spanien (1:2), Niederlande (2:4) und nochmals England
(10:0). Die Nauheimerin schoss dabei drei Tore im schwarz-weißen Nationaltrikot.
Mitte Juli folgten
in Lilleshall drei weitere Länderspielvergleiche mit Gastgeber England, wobei
Celina Hocks beim 3:0-Erfolg in der zweiten Partie einen weiteren Treffer
beisteuerte. In elf Länderspielen hat sie insgesamt siebenmal getroffen und
hofft nun, auch den Sprung in den Auswahlkader der nächsten Altersstufe (U18) zu
packen. Die Einladung für ein Trainingslager hat sie schon erhalten.
Erste
internationale Erfahrungen, die ihr niemand mehr nehmen kann. Und die den
sportlichen Ehrgeiz von Celina Hocks noch weiter erhöht haben. Im Verein spielt
sie derzeit in der weiblichen A-Jugend, mit der sie zuletzt Dritte der deutschen
Meisterschaft wurde. Zudem genießt sie die regelmäßigen Trainings-Einheiten mit
den Bundesliga-Frauen des RRK.
Der neue Trainer
Florian Westermann hat einen guten Eindruck von der Nachwuchsstürmerin gewonnen:
"Celina legt stets einen enormen Eifer an den Tag, ist sehr fleißig. Als
kraftvolle Spielerin verfügt sie über einen präzisen Torschuss. In ihr steckt
wirklich noch viel entwicklungsfähiges Potenzial", lobt er das Talent. Der erste
Einsatz in der Bundesliga werde nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Worte, die Celina
Hocks natürlich gerne vernimmt. Sie fiebert mit gespannter Erwartung ihrem Debüt
in der Frauenmannschaft entgegen. "Da geht es halt ganz anders zu als beim
Jugendhockey", ist sie sich der dann etwas raueren Gangart durchaus bewusst.
Scheu hiervor lässt
sie jedoch nicht erkennen – sie freut sich vielmehr auf den nächsten wichtigen
Schritt in ihrer Hockeykarriere. Dass dabei kaum noch Zeit fürs "Chillen mit den
Freundinnen" bleibt, stellt für Celina Hocks kein Problem dar.