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Über Mitglieder des
RRK (1999)
Britta Becker |
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Umzug nach Hamburg -
der Familie zuliebe
Wie lange spielt
Britta Becker noch für den RRK?
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 21.05.1999)
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Die Hockeyfreunde in
Rüsselsheim müssen sich darauf einstellen, daß der RRK über kurz oder lang ohne
seine bekannteste Spielerin dastehen wird. Britta Becker (26) und ihr Ehemann,
Johannes B. Kerner, haben beschlossen, ihren Hausstand im Herbst von Wiesbaden
nach Hamburg zu verlegen. Der Ortswechsel bringt den Vorteil mit sich, daß die
Familie mehr Zeit miteinander verbringen kann. Zur Zeit hält sich Kerner oft
drei Tage pro Woche in Hamburg auf, wo seine ZDF-Talkshow produziert wird. "Ich
gehe davon aus, daß Britta die Feldsaison noch bei uns zu Ende spielt. Und es
wäre toll, wenn sie auch noch die Hallenrunde dranhängen würde", sagte
RRK-Trainer Berti Rauth. Bei welchem Verein die Nationalspielerin ihre Laufbahn
anschließend fortsetzt, sei noch völlig offen. Die Hamburger Klubs Klipper THC,
wo mit Eva Hagenbäumer bereits eine andere langjährige RRK-Akteurin angeheuert
hat, und Großflottbeker THGC sollen - wen wundert's - aber bereits Interesse
bekundet haben.
Während das
RRK-Damenteam angeblich am 8. Mai von der Entscheidung ihrer Spielführerin in
Kenntnis gesetzt worden sein soll, schlug die Nachricht gestern ansonsten fast
überall wie eine Bombe ein. "Mit sowas geht man doch nicht hausieren", so Rauth.
Aus "FAZ" vom
21.05.1999:
Umzug nach Hamburg
Britta Becker verläßt
den Rüsselsheimer RK
In der Hockey-Bundesliga
der Damen steht ein spektakulärer Wechsel bevor. Nationalspielerin Britta Becker
wird spätestens zur neuen Feldsaison vom Rüsselsheimer RK nach Hamburg wechseln.
Möglicherweise spielt die 26jährige bereits in der Hallenserie für einen Verein
in der Hansestadt. Grund für den Wechsel ist der Umzug aus Wiesbaden in den
Norden, weil die Fernsehsendungen von Ehemann Johannes B. Kerner überwiegend in
Hamburg produziert werden.
Für welchen Verein die
beste deutsche Mittelfeldspielerin in ihrer neuen Heimat antreten wird, ist noch
nicht entschieden. Anfragen gibt es vom deutschen Hallen-Meister Klipper THC und
dem Großflottbeker THC.
"Klipper ist der erfolgreichere
Verein, aber es reizt mich auch, etwas mit aufzubauen", sagte die
Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Barcelona 1992. Britta
Becker will ihre Nationalmannschaftskarriere mindestens noch bis zu den Spielen
in Sydney 2000 fortsetzen. Damit würde sie zur Rekordnationalspielerin des
Deutschen Hockey-Bundes.
Hockey-Nationalspielerin Britta Becker des Familienglücks wegen nach Hamburg
Aus "Darmstädter Echo"
vom 21.05.1999
Taktikbesprechung in
der Pause beim Hallen-Europacup
1996, der nach einem
7:4-Finalsieg in Bratislava über den Berliner HC erneut von den Damen
des RRK gewonnen wird: Andschana Mendes, Tanja Dickenscheid,
Eva Hagenbäumer, Katrin Schmidt, Britta Becker, Nicole Hardt, Denise Klecker, Marja Busch, Sybille Breivogel,
Bianca Heinz, Lisa Jacobi, Marloes Rhebergen |
(bau). Eine
offizielle Stellungnahme war gestern nicht zu bekommen, die Spatzen
pfeifen es jedoch von den Dächern: Nationalspielerin Britta Becker wird
den Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK in Richtung Hamburg verlassen.
Ob die bekannteste deutsche Hockeyspielerin nach Ende der Feldrunde oder
erst nach der Hallensaison geht, ist noch unklar. Die
Sechsundzwanzigjährige hat ihre Teamkameradinnen sowie Trainer Berti Rauth,
gleichzeitig Nationalcoach, vor einigen Tagen von Abwanderungsgedanken in
Kenntnis gesetzt.
Grund für den Umzug in
die Hansestadt sind die beruflichen Verpflichtungen ihres Ehemannes Johannes B.
Kerner, der für seine ZDF-Produktionen stark in Hamburg eingespannt ist. Erst im
Januar war die gemeinsame Tochter Emily zur Welt gekommen. Britta Becker hat
inzwischen ein gelungenes Comeback beim RRK gefeiert. Die junge Mannschaft führt
nicht zuletzt dank der Torgefährlichkeit und Übersicht der Spielmacherin
verlustpunktfrei die Tabelle der Bundesliga-Südgruppe an. Klipper Hamburg und
der Großflottbeker THC wollen Becker verpflichten.
Erfolge mit dem RRK, aber mit der
Hockey-Nationalmannschaft fehlt etwas
Britta Becker hat immer noch ein Paar
Wünsche offen
Von CLAUDIA WABNITZ (aus "FAZ" vom
31.05.1999) "Ich würde gern mal was gewinnen", sagt Britta Becker auf die
Frage, was für sportliche Ziele die Hockeyspielerin des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs (RRK) noch habe. "Mit der Nationalmannschaft", ergänzt sie dann,
denn mit der Klubmannschaft ist die Sportstudentin mit vier Meistertiteln in der
Feld- und fünf in der Hallensaison recht erfolgverwöhnt. "Wir haben zwar bei den
Olympischen Spielen in Barcelona die Silbermedaille gewonnen und waren auch
Zweite der Europameisterschaften, aber mein Ziel ist es, mit der
Nationalmannschaft einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen." Im Feldhockey
räumt sie ein. "In der Halle sind wir ja Europameister, aber das ist etwas
anderes."
Der Rüsselsheimer RK spielte am Wochenende die beiden letzten Spiele vor der
Sommerpause gegen zwei Mannschaften aus Berlin. Die Bilanz: 5:1 gegen TuS
Lichterfelde und 3:3 zu Hause gegen den Berliner Hockey-Club, womit der RRK
weiter auf dem ersten Tabellenplatz der Südgruppe der Bundessliga liegt. In dem
relativ ausgeglichenen Spitzenspiel gegen den Hockey-Club waren die
Nationalspielerinnen Natascha Keller für Berlin und Britta Becker für
Rüsselsheim je zweimal erfolgreich. Nicole Hardt schoß den Rüsselsheimer
RK zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung, doch Inga Möller schaffte kurz vor
Schluß noch den Ausgleich. "Wir wollen die Pause nutzen, um konditionell und
athletisch noch besser zu werden und fit in die vier letzten Spiele der
Rückrunde zu gehen", sagt RRK-Trainer Berti Rauth. "Und dann natürlich um die
deutsche Meisterschaft spielen."
Während also die Chancen auf einen weiteren nationalen Titel für Britta Becker
und den RRK gut stehen, sieht der Trainer, der gleichzeitig die
Nationalmannschaft betreut, Deutschland bei der Mitte August in Köln
stattfindenden Europameisterschaft nicht in der Favoritenrolle. Gleich fünf
Spielerinnen der Partie vom Sonntag, Britta Becker und auf Berliner Seite
Natascha Keller, Inga Möller, Batri Latif und Katrin Kauschke, hat Berti Rauth
für die kommende Woche in Australien stattfindende Champions Trophy nominiert.
Im Vergleich mit den sechs weltbesten Teams wird sich eine Standortbestimmung
für die EM im eigenen Land sicher besser finden lassen. Down under trifft das
deutsche Hockeyteam dann auch auf die Niederlande. Gegen die zur Zeit
spielstärkste europäische Mannschaft haben die deutschen
Hockeyspielerinnen erst vergangene Woche ein Trainingsspiel mit 0:1 verloren.
Britta Becker setzt trotzdem ihr Ziel für Köln gleich ihrem persönlichen Ziel.
"Natürlich wollen wir Europameister werden. Dann wären wir automatisch für die
Olympischen Spiele in Sydney qualifiziert und brauchten die Qualifikationsrunde
im nächsten Jahr nicht mitzuspielen." Während die Erfolgsspielerin weiterhin
einen festen Platz in der Nationalmannschaft hat, geht die Ära Britta Becker
beim RRK dem Ende entgegen. Im Herbst wird die junge Mutter Ehemann Johannes B.
Kerner nach Hamburg folgen - und natürlich im hohen Norden Hockey spielen.
Welchen Verein Britta Becker an der Alster verstärken wird, steht allerdings
noch nicht fest. In der Hansestadt gibt es 24 Hockeymannschaften, drei davon
spielen in der Bundesliga. "Ich hoffe, daß Britta noch die Hallensaison für den
RRK spielen wird, aber dann müssen die jungen Spielerinnen ohne unser Zugpferd
auskommen", sagt Rauth. "Wir werden sicher auch in der nächsten Saison noch
eine stabile Bundesliga-Mannschaft haben, aber ganz oben können wir dann
wahrscheinlich nicht mehr mitspielen."
Eine Frau - Britta Becker
Aus "Brigitte" 16/1999
Eigentlich hat es Norbert Pflippen ja
mehr mit gestandenen Männern. Lothar Matthäus zum Beispiel oder Stefan
Effenberg. Als erfolgreicher Manager hat Pflippen ihre und andere
Fußballer-Waden versilbert. Im "Stern" sah er 1994 ein Foto der Hockey-Spielerin
Britta Becker - im kleinen Schwarzen, blond, schön, gut zu vermarkten. Pflippen
nahm Becker unter Vertrag. Und machte sie zum "Glamourgirl des deutschen
Hockey-Sports" ("Kölner Express"). Okay, zugegeben, das war nicht wirklich
schwer in einer Sportart, die in der öffentlichen Hitliste irgendwo zwischen
Dressurreiten und Tontauben-Schießen rangiert. Um so beachtlicher, dass die
Rüsselsheimerin fortan mit ihrem Krummstock ein sechsstelliges Jahreseinkommen
einfuhr, inklusive Werbeverträgen für Autos, Kosmetik und Mode. Das wäre
übrigens nie passiert, wenn Becker vor fast zwei Jahrzehnten auf den heutigen
Damen-Bundestrainer Berti Rauth gehört hätte. Der beobachtete in Beckers
Grundschule Talente - und riet der achtjährigen Britta, das mit dem Hockey wegen
akuter Zwecklosigkeit lieber bleiben zu lassen. Gut für Rauth und das deutsche
Damen-Hockey, dass Becker einen ziemlichen Dickschädel hat. Schon mit 16 war sie
Nationalspielerin, ihren Club Rüsselsheimer RK führte sie in Serie zur deutschen
Meisterschaft. Heute gilt die 26-Jährige unbestritten als eine der "besten
Hockey-Spielerinnen weltweit" (FAZ). Das fiel auch einem jungen, aufstrebenden
Sportreporter auf, der sich unsterblich in sie verliebte. Seit Ende 1996 sind
Johannes B. Kerner und Britta Becker ein Paar, seit 1998 verheiratet. "Sie wirkt
auf manche ein bisschen unnahbar", sagt Kerner, dabei sei sie nur schüchtern,
"superschüchtern. Das finde ich sexy". Sie selbst hält sich für einen "relativ
ruhigen Typ", "ehrgeizig, harmoniebedürftig". Da ist sie beim netten Herrn
Kerner ja in richtigen Händen, genau wie Emily, seit Anfang Januar Tochter der
beiden. Die kommt zum Hockey jetzt einfach mit - Johnny B. auch, zum
Kinderwagenschieben. Ab dem 18. August wird man Familie Britta Becker in Köln
begegnen, denn dort will das "Covergirl des Sports" ("Berliner Zeitung") mit
Deutschland endlich auch mal Europameisterin werden.
Nachgefragt bei: Britta Becker
"Ich bin schon ziemlich traurig"
Die Fragen stellte Ulrich Fried (aus
"FAZ" vom 05.10.1999)
Die ganze Bedeutung
dieses Tages wurde in der Stunde der Niederlage wohl nur wenigen bewusst. Das
2:4 nach Siebenmeterschießen gegen den Club Raffelberg-Duisburg war über das
Ausscheiden im Viertelfinale der deutschen Feldmeisterschaft für die
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) und ihre Fans noch mit
anderen Konsequenzen verbunden. Es war der letzte Auftritt von Britta Becker im
Trikot des RRK im Stadion am Sommerdamm. Die 26 Jahre alte Nationalspielerin,
die seit 1981 aus den Rüsselsheimer Mannschaften nicht wegzudenken und an allen
Erfolgen beteiligt war, wird nach ihrem Umzug nach Hamburg in der Feldsaison
2000 für den Großflottbeker THGC spielen.
Mit welchen Gefühlen
sind Sie nach Hamburg zurückgefahren?
Ich bin schon
ziemlich traurig, denn ich hätte mir natürlich einen schöneren Abschied
gewünscht, zumal ich 1998 in der Rückrunde aufgrund meiner Schwangerschaft nicht
dabei sein konnte. Aber wir haben sehr gut und fast nur auf ein Tor
gespielt. so dass wir uns eigentlich nur
vorwerfen müssen, aus unseren vielen Torchancen zu wenig gemacht zu haben. Das
ist sehr schade, denn ich denke, dass wir gute Chancen gehabt hätten, um den
Titel mitzuspielen.
Woran hat es gelegen,
dass der Rüsselsheimer RK zum zweiten Mal in Folge nach einer
Bundesliga-Punktrunde ohne Niederlage im Viertelfinale vorzeitig gescheitert
ist?
Also, zunächst einmal
sind wir äußerst unglücklich bei eineinhalb Chancen der Raffelbergerinnen 0:2 in
Rückstand geraten. Und es war schon toll, wie wir dann Moral gezeigt und noch
ausgeglichen haben. Obwohl wir im Siebenmeterschießen bislang immer ganz gut
ausgesehen haben, ist das immer eine Glückssache. Aber wenn man viermal
verschießt, dann kann man schwerlich gewinnen.
Steht denn jetzt zu
befürchten, dass der RRK nach Ihrem Abgang eventuell für längere Zeit nicht mehr
bei einer Endrunde dabei sein wird?
Das sehe ich nicht
so. Gerade die jungen Spielerinnen haben auch gegen Raffelberg wieder gezeigt,
dass da Leistungsträgerinnen heranreifen. Da macht es sich bezahlt, dass sie so
früh an die Bundesliga herangeführt worden sind. Aber genauso wichtig ist es,
dass auch etwas ältere und erfahrene Spielerinnen dazu gehören. Die Mischung
muss stimmen, und daher ist es gut, dass Friederike Barth zu uns kommt. Und
solange Berti Rauth Trainer ist, braucht man sich keine Gedanken machen.
Seit Anfang September
leben Sie in Hamburg und sind extra zu den Spielen nach Rüsselsheim angereist.
Wollen und können Sie diesen Aufwand auch während der Hallenrunde auf sich
nehmen?
Es ist ja nicht so,
dass mich irgendjemand zu etwas zwingt. Ich mache das einfach gerne, wobei es
sich gezeigt hat, dass es mit meiner kleinen Tochter leichter ist, das Flugzeug
und nicht die Bahn zu nehmen. Und natürlich ist es schön, meine Freunde und
Eltern auf diese Art öfter zu sehen. Durch die Wechselsperre von 60 Tagen hätte
ich bei Großflottbek ziemlich viele Spiele verpasst. Und mit Rüsselsheim haben
wir noch den Europacup zu verteidigen. Aber der Berti hat mir schon gesagt, dass
ich nicht alle Spiele mitzumachen bräuchte.
Werden Sie sich am
nächsten Samstag in Hamburg eher die Halbfinalpartien der Damen oder das
Viertelfinalspiel der Rüsselsheimer Männer beim Harvestehuder THC ansehen?
Ich denke, dass ich
eher zu unseren Herren gehen werde. Das andere würde vermutlich einfach zu weh
tun. Es ärgert mich halt doch ein bisschen, dass wir nicht dabei sind.
Wer wird deutscher
Meister?
Bei einer Endrunde
gibt es keine leichten Gegner mehr. Mit Ausnahme von uns sind die spielstärksten
Mannschaften dabei. Klipper ist nach dem 8:0-Sieg über Zehlendorf noch mehr zum
Favoriten geworden. Dazu kommt der Heimvorteil und der Umstand, zum ersten Mal
überhaupt auf dem Feld in einem Halbfinale zu stehen. Obwohl auch Köln zur Zeit
sehr gut drauf ist, glaube ich, dass Klipper gewinnt. |