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Über Mitglieder des
RRK (2004)
Britta Becker |
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Britta Becker setzt sogar
noch auf Athen
Die letzte
Chance, für den Rüsselsheimer RK Hockey zu spielen
Von Andrea Duphorn (aus
"FAZ" vom 24.04.2004)
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Seit dem vergangenen Mittwoch ist es sozusagen amtlich:
Britta Becker, Deutschlands bekannteste Hockeyspielerin, wurde überraschend als
Kadermitglied für das Länderspiel gegen die Niederlande genannt, das der
Europameister vor eigenem Publikum in Oss 3:1 gewann. Dass es nichts geworden ist
mit Britta Beckers 232. Einsatz im Trikot des Deutschen Hockey-Bundes (DHB),
ändert nichts daran, dass die dreimalige Olympia-Teilnehmerin − 14 Monate nach
ihrem Rücktritt aus dem Nationalteam als frisch gekürte Hallen-Weltmeisterin −
es noch einmal wissen will. Und zwar nicht nur bei ihrem Heimatverein
Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK), für den sie im vergangenen September bei
Eintracht Frankfurt (3:3) letztmals aufgelaufen war.
"Nachdem ich in der Hallensaison gar nicht spielen konnte, hat es wieder
gejuckt, auf dem Feld Bundesliga zu spielen. Und da meine Tochter vielleicht in
diesem Jahr in Hamburg in die Schule kommt, könnte das die letzte Chance sein,
für Rüsselsheim zu spielen", sagt Britta Becker, die im Mai 31 Jahre alt wird.
Dass sie am Dienstag dieser Woche nach Köln fahren würde, um sich im Kreis des
erweiterten A-Kaders einem Leistungs- und Laktattest zu unterziehen, hätte sie
freilich vor wenigen Wochen nicht gedacht. Beim Vorbereitungsturnier in Worms am
10. und 11. April hatte Bundestrainer Markus Weise sie im RRK-Team spielen sehen
und das Gespräch gesucht. "Wir haben beiderseits Interesse signalisiert.
Daraufhin hat er mich gleich eingeladen und von einer minimalen Chance
gesprochen." Obgleich diese Aussage wohl auch das olympische Turnier in Athen
einbezieht, mag sie sich trotz weiterhin vorhandenen Leistungsdenkens und
ordentlicher Fitness keinen Druck machen. "Ich sehe das ganz entspannt. Nach den
ersten Bundesligaspielen und Lehrgängen wird man sehen, ob die Zeit reicht,
alles aufzuholen."
Ähnlich sieht das auch der Bundestrainer.
"Sie steht momentan im erweiterten
Kreis, ob sie den Rückstand in dem kurzen Zeitraum bis Athen aufholen kann, muss
man sehen. Aber sie ist natürlich eine technisch sehr starke Spielerin, die eine
gute Übersicht hat und in Topform viel nach vorne bewegen kann."
Der langjährige Rüsselsheimer Trainer Berti Rauth ist jedenfalls zuversichtlich.
"Hockeytechnisch ist sie schon ganz gut drauf, und ihr Mitwirken belebt auf
jeden Fall den Konkurrenzkampf. Wenn sie weiter so hart trainiert, könnte es ihr
gelingen, in den Kader zu rutschen. Und es wäre doch toll, alle vier RRK-Spielerinnen nach Athen zu bringen." Rauth war selbst von 1995 bis 2000
Bundestrainer. Beim Länderspiel in den Niederlanden waren mit Mandy Haase, Silke
Müller und Denise Klecker drei Rüsselsheimerinnen dabei.
Mit Britta Becker nach Athen?
Britta Becker ist überraschend in den Kreis der deutschen
Hockey-Nationalmannschaft zurückgekehrt. 14 Monate nach ihrem Rücktritt aus der
Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nahm die Star-Spielerin in dieser
Woche bereits an einem Lehrgang des erweiterten Nationalkaders in Köln teil -
und peilt nun ihre vierte Olympia-Teilnahme an."Olympische Spiele sind immer ein großes Ziel, aber eigentlich ist es viel zu
früh, dieses Thema aufzugreifen", sagte die 30 Jahre alte Hamburgerin.
"Einerseits ist das eine tolle Möglichkeit für mich, andererseits könnte die
Zeit bis Olympia knapp werden." Denn erst seit Beginn der Feldsaison steht sie
wieder voll im Training, will ihrem Stammclub Rüsselsheimer RK helfen und selbst
topfit werden, um ihre Chance für das Dabeisein beim Jahres-Höhepunkt in Athen
zu nutzen. "Ich habe nichts zu verlieren, muss aber noch eine Menge aufholen",
gibt sie offen zu. Markus Weise steht einer Rückkehr der bekanntesten deutschen Hockey-Spielerin
zwar positiv gegenüber, knüpft diese aber auch an Bedingungen. "Eine sehr gute
Spielerin ist für das Nationalteam nie uninteressant. Wir gehen das Thema aber
ganz entspannt an", sagte der Bundestrainer und umschrieb die Ausgangslage für
die zweifache Mutter und Frau von TV-Moderator Johannes B. Kerner so: "Nach
ihrer Hockey-Pause müssen wir sehen, ob sie ihren Rückstand in dem kurzen
Zeitraum bis Athen aufholen kann. Im Moment steht sie im erweiterten Kreis."
Bis Juni hat sie nun Zeit, an der Form zu arbeiten. Bei Test-Spielen in den
Niederlanden soll die neue/alte Hoffnungsträgerin ihre Bewährungschancen
erhalten. Dann fällt die Entscheidung, ob Britta Becker fit ist für den erneuten
Kampf um olympisches Edelmetall.
Britta Becker bremst nie
Meisterin mit der alten Rüsselsheimer Hockeyliebe - und
jetzt nach Athen?
Von Peter Penders (aus
"FAZ" vom 23.05.2004)
Das erste Ziel hatte sie schon in der vergangenen Woche erreicht, als sich
die Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs für das deutsche Finale
qualifizierten. Mit dabei Britta Becker, die es einfach nicht lassen kann. Nach
den Olympischen Spielen 2000 in Sydney hatte sie wegen ihrer zweiten
Schwangerschaft eine Pause eingelegt, von der viele dachten, sie wäre
gleichbedeutend mit dem Karriereende. Aber die Frau des ZDF-Moderators Johannes
B. Kerner zog danach trotz des Wohnsitzes Hamburg noch einmal das Trikot ihres
hessischen Heimatvereins an, wurde deutscher Hallenmeister. Aber nicht nur das:
Als die Nationalmannschaft im Januar 2003 die erste Hallen-WM gewann, war sie
ebenfalls dabei. Dann aber schien Schluss zu sein, zumal sie sich mit dem
damaligen Bundestrainer Peter Lemmen nicht über die Maßen verstand. Keine
Nationalmannschaft, nicht mal mehr in der Bundesliga aktiv - da schien so ein
Erlebnis wie am Samstag undenkbar: Im Siebenmeterschießen wurde Rüsselsheim
deutscher Feld-Meister durch einen 5:3-Sieg über Rot-Weiß Köln. Und einen der
Siebenmeter nutzte Britta Becker. Möglicherweise ist das noch nicht alles, was Deutschlands prominentester
Hockeyspielerin in diesem Jahr gelingen wird. Seit sie nämlich beim österlichen
Vorbereitungsturnier in Worms Bundestrainer Markus Weise traf, wird auch eine
Rückkehr in die Nationalmannschaft immer wahrscheinlicher. "Mir ist das
unangenehm, dass gleich alles so hochgehängt wird", sagt Britta Becker, die trotz
zweier Kurzlehrgänge noch nicht von einem Comeback reden will. "Das Trikot hatte
ich ja noch nicht an." Das könnte jedoch bald soweit sein. Zum vorläufigen Kader von Weise gehört sie
schon, und in den Tagen zwischen dem 18. und 20. Juni will der Mannheimer alle
24 in Frage kommenden Spielerinnen gegen China testen. Einen Prominentenbonus
will Weise ebenso wenig verteilen wie alte Verdienste honorieren. "Ich kann 16
Spielerinnen mit nach Athen nehmen und werde die 16 nehmen, die mich überzeugt
haben." Sein Rüsselsheimer Kollege Berti Rauth, vor vier Jahren selber noch
Bundestrainer, zweifelt nicht daran, dass seine mittlerweile 31 Jahre alte
Spielerin die kleine Chance nutzen wird. "Sie hat ja nur eine relativ kurze
Vorbereitungszeit gehabt und sich seitdem ziemlich entwickelt", sagt Rauth. Eine
Sorge immerhin muss sich Weise, der nicht müde wird, von seinen
Nationalspielerinnen totales Engagement zu fordern, nicht machen: Halbherzig
geht das einstige deutsche Hockey-Wunderkind die Aufgabe nicht an. "Man
muss sie
bremsen, damit sie nicht zuviel macht", sagt Rauth. Um in Athen zum vierten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen zu können, hat sie
in den vergangenen Wochen viel auf sich genommen und jede Menge Flugmeilen
zwischen Hamburg und Frankfurt gesammelt. Der Boulevard witterte hinter dem
Hockey-Engagement eine Ehekrise, konnte aber ruhiggestellt werden. "Machen Sie
sich keine Sorgen, wir sehen uns noch genug", beschied Britta Becker allen. Nach
Aufmerksamkeit drängt es sie nicht, aber das öffentliche Interesse begleitet sie
ohnehin schon immer. Schließlich hat sie einst mit 16 Jahren ihr Debüt in der
Nationalmannschaft gegeben, wurde als erste und mehr oder weniger einzige
Nationalspielerin zwischendurch auch vermarktet − und hat ihren Platz in der
Regenbogenpresse seit ihrer Hochzeit sicher. Die Eltern unterstützen sie bei ihrem möglichen Comeback ebenso wie der
vielbeschäftigte Gatte, und viel Aufhebens um den gedrängten Terminplan will
Britta Becker nicht machen. "Man muss gut organisiert sein, aber das müssen wir
sonst auch", sagt sie. Hockey hatte sie eben wieder gereizt, vor allem beim
Rüsselsheimer RK, ihrer alten Hockeyliebe. Dass nun auch eine mögliche Rückkehr
in die Nationalmannschaft hinzukommt, sieht sie "sehr entspannt". Falls es nicht
reiche für Olympia, habe sie halt ein paar Monate etwas mehr trainiert. Nebenbei
ist nochmals deutsche Meisterin geworden - das ist schon mehr, als sie
eigentlich im Sinn hatte, als sie den Schläger wieder in die Hand nahm. Und
vermutlich war das noch nicht einmal alles.
Hamburg - Rüsselsheim - Athen
Meistertitel nach Comeback: Nun möchte Hockey-Star Britta
Becker auch noch einmal zu Olympia
Von Christoph Plass
(aus "Welt am Sonntag" vom 23.05.2004)
Mit ihr gewann Hockey Popularität
− und umgekehrt. Sie war Medien-Darling,
Star einer Randsportart in den 90er-Jahren, die tatsächlich von
Sponsorenverträgen leben konnte.
Nun ist sie wieder da: Britta Becker feierte in der Bundesliga ihr Comeback und
hofft auf eine Teilnahme in Athen. "Aber jetzt habe ich eineinhalb Jahre ein
anderes Leben geführt", sagt die zweifache Mutter und Ehefrau von Johannes B.
Kerner, "die Chancen, die ich habe, bei Olympia dabei zu sein, sind eher
gering."
Im Januar 2003 war die damals 29-Jährige schon einmal in den Kreis der
Nationalmannschaft zurückgekehrt und hatte in Leipzig bei der
Hallenhockey-Weltmeisterschaft den Titel gewonnen - den ersten Welttitel ihrer
Karriere nach drei gewonnenen Europameisterschaften, elf Europapokalen und
insgesamt zehn deutschen Meisterschaften im Feld- und Hallenhockey. Allerdings
teilte die Stürmerin dem damaligen Bundestrainer Peter Lemmen kurz nach dem
Triumph ihren erneuten Rücktritt mit. Ihrer Familie zuliebe verzichtete sie auf
die Europameisterschaft in Barcelona und die Olympia-Vorbereitung.
Immerhin hielt Becker − wenn auch lose
− Kontakt zu ihrem Heimatklub
Rüsselsheimer RK, in dem sie in den späten 70er-Jahren den Sport mit dem
Krummstock kennen und lieben lernte. Im März 2004 schaffte es Rüsselsheims
Trainer Berthold Rauth, sie zur erneuten Rückkehr auf die Kunstrasenplätze zu
überreden. Seine Mannschaft hatte sieben Punkte Rückstand auf einen
Endspielplatz − genau die richtige Ausgangslage, um Britta Becker zu locken.
"Ich bin sehr ehrgeizig und leistungsorientiert, hätte aber kaum gedacht, dass
wir es tatsächlich schaffen. Mal abgesehen von meinem ersten
Meisterschaftsendspiel habe ich mich noch nie auf ein Spiel so gefreut." Die
Freude war gestern umso größer, da Rüsselsheim das Finale gegen Titelverteidiger
RW Köln 5:3 nach Siebenmeterschießen − in dem auch Becker traf − gewann. Nach
regulärer Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.
Dass Olympia nun aktuell werden könnte, war erst recht nicht geplant. Im April
sah der neue Bundestrainer Markus Weise Becker mit ihren Rüsselsheimerinnen auf
einem Vorbereitungsturnier in Worms. "Britta ist, bedenkt man die lange Pause,
in sehr guter Form. Wir haben uns über das Thema unterhalten und ich habe sie
dann zum Lehrgang mit dem Olympiakader eingeladen. Wenn sie es schafft,
hundertprozentig fit zu werden, kann eine erfahrene Spielerin wie sie der
Mannschaft auf jeden Fall helfen", sagte Weise.
Er spricht vorsichtig von einer Minimalchance. Zurzeit sind rund 25 Spielerinnen
im erweiterten Olympiakader und nur 16 dürfen am Ende mit nach Athen. Auch die
ehemalige Rekord-Nationalspielerin selbst ist zurückhaltend: "Wenn ich das
Gefühl hätte, bereits gesetzt zu sein, dann könnte ich den Rummel verstehen, der
um das Thema gemacht wird. Aber ich klopfe gerade mal erst an." Dennoch betreibt
sie das Projekt Olympia mit voller Konzentration: Sie trainiert bis zu drei Mal
am Tag.
Dafür nimmt sie viel Reisestress in Kauf. Im Flugzeug pendelt sie, mit oder ohne
die Kinder Nik David, der im Herbst drei Jahre alt wird, und Emily, 5, zwischen
dem Wohnsitz der Familie Becker-Kerner an der Hamburger Außenalster und der
alten Heimat Rüsselsheim. "Ohne meine Eltern wäre das alles natürlich nicht
möglich. Sie kümmern sich rührend um die beiden und sind auch oft mit ihnen in
Hamburg, wenn ich in Rüsselsheim bin." Sigrid und Kurt Becker, die beide zu den
treuesten Fans der Rüsselsheimer Bundesligadamen gehören, unterstützen die
Sportkarriere ihrer Tochter schon seit gut 25 Jahren.
Der Frage, ob der Wunsch, bei Olympia
noch einmal mitzuspielen, auch mit dem beruflichen Engagement von Ehemann
Johannes als Olympia-Moderator des ZDF zu tun habe, begegnet Becker mit einem
Lächeln. "Nein, wir würden uns dort doch nicht ein einziges Mal sehen können. Er
muss arbeiten, und ich wäre die ganze Zeit mit der Mannschaft zusammen." Der
Unterstützung ihres prominenten Ehemannes ist sich die Hockey-Vorzeigefrau
dennoch sicher. "Er hat meine sportlichen Pläne immer unterstützt. Aber er rät
mir im Vorfeld weder zu noch ab, sondern lässt mich entscheiden. Ich glaube, da
ist er ziemlich klug."
Hartnäckige Knieverletzung
Britta Becker verzichtet auf Athen
Von Andrea Duphorn (aus FAZ" vom
22.06.2004)
Der Wunsch, zum
vierten Mal hintereinander an Olympischen Spielen teilzunehmen, war bis zum
Schluss vorhanden. Doch wenn der Körper nicht richtig mitmachen will, ist es
legitim, im Alter von 31 Jahren Vernunft walten zu lassen. Britta Becker, vor
zwei Monaten für viele unverhofft in den Kreis des Nationalteams zurückgekehrt
und somit zur Anwärterin auf einen Platz im 16 Namen umfassenden Aufgebot für
das Hockeyturnier in Athen aufgestiegen, wird in Griechenland nicht das Trikot
des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) tragen. "Es macht einfach keinen Sinn", sagte
die frühere deutsche Rekordnationalspielerin nach den beiden Test-Länderspielen
gegen China in Bad Neuenahr. Seit sechs Wochen bereits plagt sich die
Hallen-Weltmeisterin mit Problemen im rechten Knie herum, so auch beim Gewinn
der deutschen Meisterschaft mit ihrem Stammverein Rüsselsheimer RK. "Eine
Kernspinuntersuchung hat einen Knorpelschaden ergeben; inzwischen bin ich
mehrmals punktiert und gespritzt worden", so Becker. Nachdem es bei etwas
geringerer Belastung zuletzt etwas besser geworden sei, hätten der aktuelle
Lehrgang und die beiden aktuellen Länderspiele abermals dazu geführt, dass sich
das gereizte Kniegelenk mit Flüssigkeit gefüllt habe. "Das Ganze kam in der
Bundesliga wie aus heiterem Himmel, aber ich habe natürlich auch extrem viel
trainiert."
Während Bundestrainer Markus Weise,
der nach der am Montag erfolgten Reduzierung seines Olympiakaders von 24 auf 21
Namen noch fünf weitere Spielerinnen auszusortieren hat, nun ohne Deutschlands
bekannteste Hockeyspielerin planen muss, hat die Betroffene mit dem von ihr
bewusst erwogenen Verzicht auf die mögliche Fahrkarte nach Athen offenbar kein
Problem. "Ich wusste ja nie, ob es nach der längeren Pause überhaupt so weit
kommt. Und da ich nichts geplant habe, kann ich damit auch leben", so Becker.
Britta Becker und
Hockey
Geboren: 11.05.1973,
Rüsselsheim
Sie hatte lange mit sich gerungen, das Für
und Wider abgewogen, war hin- und hergerissen zwischen sportlichem Ehrgeiz und
der Lust auf ihre Familie. Im Februar 2003 beendete Britta Becker ihre Karriere
in der Nationalmannschaft.
Deutschlands Vorzeige-Hockeyspielerin zog sich damit
nach fast 14 Jahren aus dem internationalen Geschäft zurück. Ihr erstes
Länderspiel hatte die gebürtige Rüsselsheimerin mit 16 Jahren im Juni 1989
bestritten. Den würdigen Schlusspunkt setzte sie Anfang 2003 mit dem Sieg im
Finale bei der Hallen-WM in Leipzig gegen die Niederlande.
Mehr Tore schoss keine
Insgesamt absolvierte sie 231 Einsätze für den
Deutschen Hockey Bund (DHB) und ist mit 117 Treffern Rekord-Torschützin. Sie
nahm unter anderem an drei Olympischen Spielen und drei Feld-Weltmeisterschaften
teil. Größte internationale Erfolge waren Silber bei Olympia 1992 in Barcelona
und Gold bei der Hallen-WM 2003.
Als erste und bislang einzige Hockeyspielerin schaffte
Britta Becker den Durchbruch zum Star. Sie war sportlich erfolgreich wie keine
andere, dazu attraktiv und fotogen, was ihr zahlreiche Sponsorenverträge
brachte.
"Frau
JBK"
1996 wurde
ihre Beziehung zu Talkmaster Johannes B. Kerner bekannt, den sie im selben Jahr
heiratete. Im Januar 1999 wurde Tochter Emily geboren, im Oktober 2001 Sohn Nik
David. Auf dem heimischen Flur greifen beide übrigens schon mit Begeisterung zum
Hockeyschläger. "In unserem Haus ist der Fußboden ganz schön ramponiert," lacht
die inzwischen 31-Jährige.
Nach jedem
Kind folgte stets auch das schnelle sportliche Comeback. Wie eine Süchtige, die
einen Rückfall erleidet, komme sie sich vor, sagte sie einmal. Nach dem
"Familienumzug" 1999 nach Hamburg spielte sie bis zu ihrem Karriere-Ende beim
Großflottbeker THGC.
Endgültiger Rücktritt
Den
Rücktritt vom Rücktritt gab es in der Zwischenzeit auch schon wieder. 2004
verhalf Britta Becker ihrem früheren Verein Rüsselsheimer RK noch mal zur
Teilnahme an der DM-Finalrunde. Die Freude war umso größer, als sie das Finale
gegen Titelverteidiger RW Köln nach Siebenmeterschießen, in dem auch Becker
traf, gewannen. Am 21. Juni erfolgte der endgültige Rücktritt. Kniebeschwerden
verhinderten den vierten Olympiastart, der noch einmal kurzfristig in Britta
Beckers Kopf gespukt hatte.
Rückhalt findet die Nationalspielerin außer bei Ehemann Johannes
B. Kerner auch bei ihren Eltern. Und das nicht nur, weil sie häufig auf Emily
und Nik David aufpassen: "Wenn meine Eltern mich nicht so sehr unterstützt
hätten, dann hätte ich alles nicht so schaffen können."
Im Jahr 2004
wird Britta Becker mit Trainer Berti Rauth und "ihren" RRK-Hockeydamen
nochmals Deutscher Feldhockey-Meister. Am Sieg über Titelverteidiger Rot-Weiss Köln waren
beteiligt: (hinten) Betreuer Thomas Blivier, Britta Becker, Bettina
Edlefsen, Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Vera Battenberg, Lydia Haase,
Lotte Schwärzel, Sybille Breivogel, Tanja Dickenscheid, Trainer Berti
Rauth, Physiotherapeutin Hanne Zöller sowie (vorn) Lena Jacobi, Silke
Müller, Denise Klecker, Mandy Haase, Barbara Vogel, Nina Günther und Lena
Schüder. |
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