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Über Mitglieder des
RRK (2010)
Andreas Späck |
Andreas Späck |
Interview mit Andreas Späck
Interview von Stephan Stähler (aus "hockey-tribune" vom 19.07.2010)
Nach dem Karriereende von Oliver Domke müssen die
Hockeyfreunde des Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK) sich in der neuen Saison auch
an einen neuen Torhüter gewöhnen. Am Dienstag gab der am 14. März 1983 geborene
Andreas Späck bekannt, dass er nach 15 Jahren Anfang August zumindest in der
neuen Saison für Paris St. Germain spielen wird.
Der
Wirtschaftswissenschafts-Student verbindet dies mit einem Studium an der Pariser
"Université Dauphine". Mit dem wohl besten deutschen
Hallenhockeytorhüter der letzten drei Jahre unterhielt sich Stephan Stähler.
Stephan Stähler: Andreas Späck,
wie kam es so plötzlich zum Wechsel nach Frankreich?
Andreas Späck: Bereits seit
einiger Zeit, machte ich mir Gedanken über einen Wechsel ins Ausland. Da wir
beim RRK mit den Endrundenteilnahmen, Aufstieg und Nichtabstieg immer wichtige
Ziele hatten, hatte ich es aber immer wieder verdrängt. Allerdings habe ich
während der letzten Hallenrunde doch gemerkt, dass ich doch noch einmal "raus"
wollte.
Stähler: Wie kam es, dass es
nun doch zu dieser Entscheidung kam?
Späck: Viele meiner
Kommilitonen waren bereits im Ausland und berichteten mir von den tollen
Erfahrungen, die sie sammelten. Dadurch beschäftigte ich mich intensiver mit
diesen Gedanken. Da ich in eine Großstadt und in ein nicht englisch sprechendes
Land wollte, kam eigentlich nur Paris oder Madrid in Frage. Dazu wollte ich auch
weiterhin Hockey spielen. Durch den Verein Paris St. Germain habe ich dann auf
der "Unversité Dauphine" einen Studienplatz ab September 2010 erhalten.
Stähler: Welche Informationen
haben Sie über Ihren neuen Klub?
Späck: Das Team wurde im
vergangenen Jahr französischer Vizemeister und spielt in der neuen Saison in der
europäischen B-Division, der Europaliga des Hockeys.
Stähler: Wie kann man das
Niveau des Hockeys in Frankreich einschätzen?
Späck: In Frankreich gibt es
vier Topteams, die die Meisterschaft unter sich ausmachen, wobei St. Germain und
Montrouge die Spitze bilden. Während die Liga wohl nicht so stark ist, hat die
Spitze ein gutes Niveau. Genauer werde ich es wissen, wenn wir ein paar Spiele
bestritten haben.
Stähler: Wie war die Reaktion
beim Rüsselsheimer Ruder-Klub?
Späck: Im ersten Moment waren
einige geschockt und wohl einige auch enttäuscht und sauer, da wichtige Aufgaben
für die Mannschaft anstehen. Viele haben mir aber auch Glück gewünscht und
konnten diesen Schritt nachvollziehen, da ich meine Zukunft im Berufsleben
planen muss. Während einige Personen beim RRK schon länger Bescheid wussten,
habe ich es am Dienstagabend beim Trainingsauftakt der Mannschaft mitgeteilt.
Stähler: Können Sie sich eine
Rückkehr zum RRK vorstellen?
Späck: Vorstellen kann ich mir
das ganz bestimmt. Der Klub hofft sogar, dass ich zur Rückrunde 2011 wieder
dabei bin. Dies ist jedoch offen, da ich erst einmal sehen muss, wie es im
Studium und im sportlichen Bereich läuft. Da ich meine Bachelor-Arbeit
sicherlich in Frankfurt schreiben werde, kehre ich bestimmt ins
Rhein-Main-Gebiet zurück. Ob ich aber dann wieder für den RRK spielen werden,
kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber nach 15 Jahren hänge ich einfach an diesem
Verein.
Stähler: Was war für den
Hockey-Torhüter der größte Erfolg beim RRK?
Späck: Das war klar der Gewinn
des Europapokals in der Halle 2009. Aber auch das verlorene Hallenfinale 2009
gegen Rot-Weiss Köln sowie der Bundesliga-Aufstieg 2009 waren emotionale Momente
wo ich unheimlich stolz war zu diesem geilen Verein zu gehören. Das sind
Augenblicke, die ich nie vergessen werde.
Stähler: Was werden Sie am
meisten vermissen?
Späck: Hockeytechnisch ganz
klar meine Jungs. Das Team, mit dem ich mein ganzes Leben zusammengespielt habe.
So eine Mannschaft, die sich über die Jahre auch immer wieder verändert hat, wo
zusammen gefightet, gefeiert und getrauert wurde, kann man mit keinem Geld der
Welt zusammenkaufen. Die fehlen mir jetzt schon. Privat werde ich natürlich
meine Freunde und Familie vermissen. Aber Paris ist nicht viel weiter als
Hamburg, da kann man mich besuchen.
Keeper Späck verlässt
RRK
Aus "Main-Spitze" vom
15.07.2010
(kri). Weiterer
Nackenschlag für die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK: Nach dem Abgang von
Trainer Stephan Decher und dem Verlust von vier Stammkräften wird die neue
Bundesligasaison auch ohne Torhüter Andreas Späck stattfinden. Der 27-Jährige
hat einen Studienplatz in Paris gefunden und wird dort "zu 98 Prozent", wie es
RRK-Mannschgaftskapitän Mirco Fuchs bezifferte, das Tor von Saint Germain hüten.
"Das ist das Bitterste, was uns passieren konnte. Aber er braucht für sein
BWL-Studium ein Auslandssemester", sagt Fuchs, der seit geraumer Zeit in Späcks
Pläne eingeweiht war. Erster Ersatz ist nun Reservekeeper Kenny Geis, doch der
Ruder-Klub hat bereits bei zwei anderen Torhütern angeklopft. |