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Über Mitglieder des
RRK (2009)
Andreas Späck |
Ein wirklicher
"Riese" im Tor
Andreas Späck hat seinen Platz gefunden und großen Anteil am
Europacupsieg
Von Hannes Haßpacher (aus
"Main-Spitze" vom 20.02.2009)
Die annähernd 1.500
Fans in der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle wussten genau, wer einen
Löwenanteil am ersten Europapokalsieg ihrer Mannschaft hatte. Als Hallensprecher
Thomas Susenburger RRK-Schlussmann Andreas Späck als besten Torwart des
Europapokal-Wochenendes verkündete, brandete tosender Applaus auf.
Der 25 Jahre alte und 2,05 Meter
lange Schlussmann avancierte in den vergangenen Monaten zum Publikumsliebling am
Untermain. Deutlich zu spüren war das nur wenige Minuten zuvor. Als Eduardo
Aguilar beim 1:2-Zwischenstand zum Siebenmeter antrat, stärkten die RRK-Anhänger
ihrem Liebling den Rücken. "Späcki, Späcki, Späcki", schallte es ohrenbetäubend
durch die Halle.
Ob es die atemberaubende Kulisse oder
die imposante Erscheinung des "Riesen" Späck war, die den bei 0:1 im ersten
Abschnitt noch sehr sicheren Schützen Aguilar derart aus dem Konzept brachte,
dass er die Kugel weit über den Querbalken des Tores setzte, werden wir wohl nie
erfahren. Auch Rüsselsheims Torwart war über die suboptimale Ausführung der
Standardsituation überrascht. "Ich kenne ihn ganz gut, weil ich mal eine Woche
in Madrid mittrainiert habe. Deshalb habe ich gedacht, er ist ein alter Hase und
bleibt da ruhiger."
Es spricht für den 25-Jährigen,
dass er nach dem gewonnenen Finale auch sogleich an die Verlierer dachte.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte er sich auf den Weg hinter das
gegnerische Tor gemacht. Dort lehnte Adriaan Kühn vom Club de Campo Madrid
enttäuscht an der Wand. Ein Klaps auf die Schulter, ein fester Händedruck und
schon hellte sich die Miene des früheren Mitspielers Kühn ein wenig auf. Seine
eigene Leistung mochte Späck zudem nicht so hoch hängen: "Ich habe das Glück,
dass ich gute Vorderleute habe, die nur die einfachen Schüsse zulassen. Das
macht es mir einfacher."
Späcks auch sportlich "riesige"
Einstellung kommt nicht von Ungefähr. Schließlich kennt er das Gefühl, Zweiter
zu sein. Der Rüsselsheimer RK ist seit vielen Jahren gut im Tor besetzt. Erst
musste sich Späck hinter dem Barcelona-Olympiasieger Christopher Reitz
einordnen, zuletzt bekam Junioren-Nationaltorwart Nicolas Jacobi knapp den
Vorzug. "Das war meine bisher härteste Entscheidung zwischen den beiden
Torhütern", so RRK-Coach Kai Stieglitz zur Entwicklung in der Meistersaison
2007/08. Nachdem Jacobi dem Werben des UHC Hamburg gefolgt war, schlug die
Stunde des Andreas Späck. Innerhalb weniger Wochen spielte er sich in die Herzen
der Fans und zählte bei der Hallen-Endrunde in Duisburg ebenfalls zu den besten
Schlussmännern. Auch wenn Peking-Olympiasieger Max Weinhold vom neuen Deutschen
Meister Rot-Weiß Köln am Ende in der Torhüterehrung die Nase vorne hatte: "Das
war ein enges Ding zwischen mir und Max. Aber ich denke, ich habe mir den
Respekt auch verdient. Schließlich kannten mich vor der Saison nur wenige", so
der Student der Wirtschaftswissenschaften.
Es scheint so, als ob das
Rüsselsheimer Eigengewächs endlich seinen Platz gefunden hat und die
Nachwirkungen der Bandscheibenoperation vor rund drei Jahren überstanden sind.
Trotzdem will sich Späck Gedankenspielen über weitere Ziele erst gar nicht
hingeben. Er genießt einfach das Gefühl, Europapokalsieger zu sein. "Jetzt wird
erst einmal gefeiert und dann mache ich Urlaub." Den hat sich der "Riese" mit
Sicherheit verdient.
Rüsselsheimer
Publikumsliebling: Andreas Späck
Von Stephan Stähler (aus "hockey-tibune" vom 02.02.2009)
Als bei der Siegerehrung nach
dem Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft der Herren am vergangenen
Sonntag in Duisburg die Ehrung des besten Torhüters bevorstand, feierten die
rund 350 Rüsselsheimer Zuschauer ihren neuen Publikumsliebling Andreas Späck.
Als die Verantwortlichen allerdings den Kölner Nationaltorhüter Max Weinhold
ehrten, folgte lautstark der Unmut der Zuschauer. Selbst neutrale Hockeyfans
hatten den 25-jährigen Rüsselsheimer als besten Schlussmann bei den Titelkämpfen
gesehen. Dem Kölner Olympiasieger war dies selbst unangenehm und er
entschuldigte sich auf der Tribüne praktisch für die Ehrung. "Er hat mir
bestätigt, dass er mir auch die Ehrung gegönnt hätte", so Späck. Das 2,05 Meter
große Eigengewächs des RRK war jedenfalls an den Erfolg seiner Mannschaft am
letzten Wochenende entscheidend beteiligt. "Er hat die meisten Schüsse aller
Torhüter gehalten. Diese Auszeichnung ist nicht in Ordnung", war der langjährige
RRK-Damenbetreuer Thomas Blivier enttäuscht.
Andreas Späck war mit seinem
Abschneiden zufrieden, da er auf seinen ersten Einsatz bei einer Endrunde lange
warten musste. Nach dem unglücklichen Viertelfinal-Aus 2002 gegen Gladbach war
er einige Zeit durch einen Auslandsaufenthalt sowie eine Bandscheibenoperation
lange ausgefallen: "Ich bin froh, dass mein Körper es noch zulässt, dass ich
hier mitspielen kann." Mit dem zweiten Rang war er zufrieden, obwohl das Team
knapp vor dem erneuten Titelgewinn stand: "Gegen Köln kann man schon mal
verlieren." Die guten Leistungen in der gesamten Saison sieht er auch als
Bestätigung für die harte Trainingsarbeit. Stolz machte ihn auch, dass die
zahlreichen Rüsselsheimer Anhänger immer wieder seinen Namen riefen: "Das ist
einfach supergeil." Auch wenn er den Kölner Torhüter Max Weinhold als einen der
besten Hallentorhüter bezeichnete, fand er es als bitter neben dem verlorenen
Finale auch nur Zweiter bei der Ehrung des besten Torhüters gewesen zu sein.
Für einen Einsatz in der
Nationalmannschaft sieht er sich inzwischen als zu alt, da es in Deutschland zu
viele gute Torhüter gibt. "Man muss realistisch bleiben. Sollte ich eingeladen
werden, werde ich hingehen, falls ich Zeit habe", lacht er. Neben dem großen
Ziel den Europacup zu gewinnen, hat der Aufstieg im Sommer in die erste
Bundesliga für ihn Priorität. Der Rüsselsheimer Torhüter rechnet allerdings mit
einer harten Angelegenheit, da er die 2. Bundesliga in diesem Jahr noch
ausgeglichener einschätzt: "Für den Verein ist der Aufstieg superwichtig." Nach
den Abgang von Nico Jacobi war er jederzeit von seinen Qualitäten überzeugt,
wobei er allerdings zu Beginn nervös war, wie er zugibt. Er ist damit auf dem
besten Weg die Tradition der erstklassigen Rüsselsheimer Hockeytorhüter
fortzusetzen. Mit Peter Kraus, Tobias Frank und Christopher Reitz hatte der Klub
bereits in der Vergangenheit erstklassige Schlussmänner. Für Späck liegt dies
weniger an einem speziellen Torhütertraining, sonder eher an den guten Stürmern
im Team. Bis auf sein Krafttraining hat er keine besonderen Trainingseinheiten.
Erst mit zwölf Jahren kam er zum RRK, als ihn der damalige Jugendtrainer Berti
Rauth im Schulsport entdeckte. Damit war die Karriere als Basketballer bei der
TG Rüsselsheim beendet. Bereits in der Jugend hat sich dies mit zahlreichen
Hessenmeisterschaften sowie zwei deutsche Meisterschaften gelohnt. Inzwischen
ist Andreas Späck zudem in der Jugendarbeit seines Klubs aktiv. |