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Über Mitglieder des
RRK (2013)
Anne Schröder |
Ehrgeiz, Intelligenz, verrückte Sachen
Hockey-Talente – Anne Schröder hat noch viele Ziele mit dem Rüsselsheimer RK und
der Nationalmannschaft
Von
Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 5. Januar 2013 )
Vor
den letzten vier Spielen sind sie nur Fünfter in der Bundesliga Süd. Durch die
vorzügliche Nachwuchsarbeit werden immer wieder hoffnungsvolle Talente
hervorgebracht, die das ECHO in einer Serie vorstellt. Heute: Anne Schröder.
Im
letzten Heimspiel vor der Weihnachtspause hatte Anne Schröder ihre Mannschaft in
der Sporthalle Dicker Busch zum Sieg geschossen. Im torarmen Kellerduell
erzielte sie beide Tore zum knappen 2:1 gegen den Tabellenletzten HG Nürnberg.
Ein ungemein wichtiger Sieg für die Rüsselsheimerinnen, die dadurch den Abstand
zum Aufsteiger aus Franken auf sechs Zähler ausbauten und sich im Kampf um den
Klassenerhalt einen wohl schon vorentscheidenden Vorteil erarbeiten konnten.
Vorwärtsdrang beweist Hockey-Talent Anne
Schröder vom Rüsselsheimer RK, die hier Lisa Spitzer von der HG Nürnberg
abschüttelt. |
"Es
ist immer besonders schön, wenn man selbst Tore schießt und man durch diese dann
auch noch gewinnt. Aber letztlich ist es einzig und allein der Erfolg für die
Mannschaft, was zählt", gibt sich Anne Schröder bescheiden.
Die
18-Jährige bereitet sich derzeit auf die im Frühjahr 2013 anstehenden
Abiturprüfungen vor. Eine Aufgabe, die für Anne Schröder kein allzu großes
Problem darstellen sollte. Vorausgesetzt, sie entwickelt in der Schule einen
ebensolchen Ehrgeiz wie auf dem Hockeyplatz.
Da
präsentiert sich die laufstarke und stocksichere Aufbauspielerin nämlich stets
hochmotiviert, wirkt in Zweikämpfen manchmal sogar richtig "giftig" und scheut
auch nicht Diskussionen mit den Unparteiischen, wenn sie sich von diesen
ungerecht behandelt fühlt. "Ich bin ja noch jung und arbeite daran, meine großen
Emotionen etwas in den Griff zu bekommen", verspricht Anne Schröder.
Schon mit fünf Jahren nahm sie in ihrer Heimatstadt Krefeld erstmals im Verein
den Hockeyschläger in die Hand. Ihr Trainingseifer und ihr Talent wurden gleich
offenkundig. 2000 zog sie mit der Familie nach Mainz und schloss sich dem
Rüsselsheimer RK an, dessen Frauen damals national und international von Erfolg
zu Erfolg eilten. Auch die drei Jahre ältere Schwester Christina kam nach
Rüsselsheim. Christina Schröder schaffte später ebenfalls den Sprung ins
Bundesligateam des RRK, ist allerdings zwischenzeitlich zu Rot-Weiss Köln
gewechselt.
Im
Feld stehen sich die Schröder-Schwestern also mittlerweile mindestens zweimal in
der Saison als Rivalen gegenüber. Bis es allerdings so weit war, musste erst
noch viel Wasser den Main hinunterfließen. Und natürlich so mancher
Schweißtropfen vergossen werden. Die kleine Anne war ja gerade einmal sechs
Jahre alt, als sie zum ersten Mal zum Training im Hockeystadion am Rüsselsheimer
Sommerdamm auftauchte.
Fünf
Jahre sollte es dauern, ehe sie 2005 das erste richtig große Erfolgserlebnis im
RRK-Dress feiern durfte: Mit den Mädchen A wurde Anne Schröder deutscher
Vizemeister im Feld. Weitere Erfolge im Nachwuchsbereich folgten, die dann auch
zu den ersten Nominierungen für Jugend-Auswahlmannschaften führten. 2011 stand
sie in der U18-Nationalmannschaft, die das Europameisterschafts-Endspiel in
Utrecht gegen Gastgeber Niederlande mit 1:4 verlor. Diese Silbermedaille stellte
für Anne Schröder die erste internationale Auszeichnung dar.
Inzwischen gehört sie dem nationalen U21-Kader an, der von Bundestrainer Marc
Herbert für ein großes Ereignis im Sommer 2013 vorbereitet wird. Dann wird
nämlich in Deutschland die Weltmeisterschaft der Juniorinnen ausgetragen. Klar,
dass Anne Schröder dabei sein will.
Mit
dem Rüsselsheimer RK hat sie sich erstmal etwas kleinere Ziele gesetzt: "Den
Klassenerhalt in der Halle unter Dach und Fach bringen. Und im Feld dann an die
prima Leistungen des Vorjahres anknüpfen, vielleicht den zweiten Rang
verteidigen und damit die Qualifikation für die Endrunde der besten Vier zu
schaffen."
Das
Training mit dem neuen Coach Florian Westermann macht ihr viel Spaß. "Florian
ist ein etwas anderer Typ als sein Vorgänger Benedikt Schmidt-Busse. Aber wie
ich, ist auch er sehr ehrgeizig und tut alles, um gesteckte Ziele zu erreichen."
Westermann gibt das Kompliment zurück. Anne Schröder sei eine intelligente
Spielerin mit tollen Ideen, die manchmal auch ganz verrückte Sachen mache. |