Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Werner Alt, Dieter Lang

Werner Alt und Dieter Lang im Zweier

 

 

 

 

 

 

 

Rüsselsheims glücklose Ruderer zufrieden

Lang/Alt als Dritter mehr gelobt als der Sieger – Hessens Ruderpräsident Löser: "Deutschlands Zweier der Zukunft"

Aus "Frankfurter Rundschau" vom 18.08.1966
 

Für die Rüsselsheimer Ruderer Dieter Lang und Werner Alt schloss die Saison mit dem dritten Platz in der deutschen Meisterschaft erfolgreich ab. Sie haben es gelassen hingenommen, dass sie nicht Zweiter oder gar Meister wurden, denn der Rüsselsheimer Zweier mit Steuermann gehörte zu den Glücklosen in Hannover, die im Endlauf die Startnummern 3 bis 6 erwischten. Experten haben errechnet, dass der Zeitvorteil von der windgeschützten Bahn 1 bis zu den Startplätzen hinter 2 etwa 15 Sekunden betrug. Lang/Alt waren im Ziel acht Sekunden hinter dem Siegerboot Zumkeller/Jordan und zwei Sekunden hinter dem Vizemeister Worms/Cannstatt.

Die Rüsselsheimer gewannen am Samstag ihren Vorlauf so klar, Zumkeller/Jordan aber den ihren so knapp und glücklich gegen die Wetzlarer RG, dass fast an eine Wiederholung des Rüsselsheimer Sieges über Konstanz/Höchst von Amsterdam zu glauben war. Wenn die Sache mit dem Wind und den Wellen nicht gekommen wäre ... DRV-Ehrenvorsitzender Dr. Walter Wülfing sagte nach dem Zweier-Rennen, er hätte lieber gesehen, wenn eine junge Mannschaft gewonnen hätte. Trainer Fritz Brumme aber meint lakonisch: "Sie sind ja noch so jung."

Der 20jährige Werner Alt und der 21jährige Dieter Lang träumten zu Beginn der Saison von keiner Titelchance. Sie hofften auf Vierer-Siege und wurden dann die deutsche Überraschungsmannschaft im Zweier m. Stm. HRV-Präsident Waldemar Löser ist hocherfreut über die Entwicklung. "Ich bin zufrieden", sagte er dem Rundschau-Sport, "und ich hege große Hoffnungen für die nächste Saison. Vielleicht erfüllen sich bei Lang/Alt im Jahr 1968 die großen Erwartungen. Die Rüsselsheimer waren in ihrer Klasse das technisch ausgereifteste Boot", fügte Löser in der Fachsprache hinzu.

Der hessische Ruderpräsident meint sogar, daß es vielleicht ganz gut sei, dass Lang/Alt nicht Meister wurden. "Vielleicht hätte man sie dann verheizt." Auf den Rüsselsheimer Zweier und auf den Frankfurter Zweier o. Stm. könnte Hessen im nächsten Jahr bauen. Zumkeller/Jordans Laufbahn wird Anfang September in Bled ohnehin zu Ende gehen.

Mit sechs Saisonsiegen nimmt sich die Bilanz der beiden jungen Rüsselsheimer Ruderer statistisch nicht einmal toll aus. Aber man verzichtete lieber auf billige Siege auf irgendwelchen bedeutungslosen Regatten. Wichtig war es für Trainer Fritz Brumme, die beiden eher zarten als robusten jungen Männer auszubilden und aufzubauen.    -er-

Harter Bord-an-Bord-Kampf im "Zweier-mit" auf der Mannheimer Regatta 1966 zwischen Dieter Lang, Werner Alt und Steuermann Reinhard Scholta (vorn) vom RRK, dem späteren Dritten der Meisterschaft 1966, sowie Dr. Peter Stephan, Dietrich Besch und Steuermann Hans-Heinrich Beiersdorf (hinten) von der Rgm. RC Worms / Stuttgart-Cannstatter RC von 1910, dem späteren Deutschen Vizemeister 1966.